23. Oktober 2018 in Weltkirche
Nachdem der Verdacht auf sexuellen Missbrauch aufgekommen war, beendeten zwei Priester ihr Leben.
Paris (kath.net) Ein 38-jähriger Pfarrer beging tragischerweise am Samstag in seinem Pfarrhaus in Gien, Loiret (Bistum Orléans), Selbstmord. Gegen den Geistlichen war zuvor wegen unangemessenem Verhaltens gegenüber Teenagern Anklage erhoben worden. Das berichteten der Figaro und weitere französische Medien. Nach Darstellung des Figaro habe sich der Priester möglicherweise einem Mädchen unangemessen genähert, das zur Tatzeit 13 oder 14 Jahre alt gewesen war. Er habe sie mehrmals umarmt. Gegenüber dem Bischof von Orléans, Jacques Blaquart, hatte der Priester zugesichert, sich künftig zurückzuhalten und eine Weile von seiner Pfarrei fernzubleiben. Mit Zustimmung des Bischofs kehrte er nach wenigen Wochen wieder in die Pfarrei zurück, nahm aber seine Tätigkeit noch nicht wieder auf. Am 15. September wurde der Priester von der Staatsanwaltschaft wegen Verdachts auf sexuelle Übergriffe auf Minderjährige unter 15 Jahren verhört.
Es ist bereits der zweite Selbstmord eines Priesters innerhalb nur eines Monats. Am 18. September tötete sich ein weiterer Priester in seiner Kirche im Erzbistum Rouen. Eine zur Tatzeit 20-Jährige hatte ihrer Mutter gegenüber gesagt, dass der Priester versucht habe, sie zu küssen. Auch dieser Priester war nur 38 Jahre alt geworden.
Für mutmaßliche Opfer sexuellen Missbrauchs könnte ein Selbstmord des mutmaßlichen Täters zu einer weiteren psychischen Belastung werden und die Verarbeitung der Vorgänge erschweren.
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