29. Oktober 2018 in Chronik
Joseph Moreno starb 2012 in Buffalo, nach offiziellen Angaben durch Selbstmord. Er wollte Informationen über homosexuelle Verbindungen im Klerus an die Medien und den damaligen Nuntius Viganò übergeben.
Buffalo (kath.net/jg)
Die katholische Nachrichtenseite Church Militant hat über Ungereimtheiten und Widersprüche bei offiziellen Angaben über den Tod des Priesters Joseph Moreno berichtet. Moreno soll 2012 sein Leben mit einem Revolver selbst beendet haben. Seine Familie vermutet, dass er ermordet worden ist. (Siehe Link am Ende des Artikels)
Laut Aussage von Morenos Schwester hat der Priester Informationen über homosexuelle Netzwerke im Klerus und sexuellen Missbrauch durch Priester gesammelt. Er sei kurz davor gewesen, diese zu veröffentlichen, als er zu Tode kam.
Moreno habe Kontakt mit der Zeitung The Buffalo News aufgenommen. In seinem liturgischen Kalender sei die Faxnummer der Zeitung eingetragen gewesen. Die Faxmaschine sei aber verschwunden gewesen, als man Morenos Leichnam gefunden habe. Sein Schreibtisch sei aufgebrochen gewesen, Akten seien verschwunden.
Ihr Bruder habe Pläne für den Tag nach seinem angeblichen Selbstmord gehabt, sagt seine Schwester. Er habe sich mit einer Person treffen wollen, der er seine Informationen zur Verfügung stellen wollte. Darüber hinaus hatte er Kontakt mit der apostolischen Nuntiatur in Washington D.C. aufgenommen. Moreno habe Carlo Maria Viganò, den damaligen Nuntius, treffen wollen um ihn über die von ihm entdeckten Missstände zu informieren, sagt seine Schwester.
Die näheren Umstände seines Todes seien ebenfalls merkwürdig, berichtet Church Militant. Es habe zwei Autopsien gegeben, die einander widersprachen. Ein Foto, das im Rahmen der ersten Autopsie gemacht wurde, zeigt zwei (!) Einschusslöcher auf der linken Seite des Schädels. Nachdem Moreno begraben worden war, sei der Familie klar geworden, dass es sich nicht um einen Selbstmord gehandelt haben konnte. Sie ließ den Leichnam exhumieren und erneut untersuchen. Diese Untersuchung ergab, dass eines der Einschusslöcher zugenäht worden war.
Nach Aussage von Morenos Schwester sei es erstaunlich, dass die Einschüsse auf der linken Seite des Kopfes waren. Moreno sei Rechtshänder gewesen. Darüber hinaus sei seine linke Hand nach einem Messerangriff verkrüppelt gewesen, sodass es für ihn sehr schwierig bis unmöglich gewesen sei, den Revolver abzufeuern.
Die Waffe, die laut Angaben der Polizei in Morenos Schoß gefunden worden war, gibt weitere Rätsel auf. Moreno besaß eine Pistole, keinen Revolver, die aber etwa zwei Wochen vor seinem Tod verschwunden war. Der Revolver, den die Polizei bei ihm fand, sei bereits 1997 in den Besitz der Polizeibehörden gelangt, berichtet Church Militant.
Morenos Schwester geht davon aus, dass es sich um einen gezielten Mordanschlag gegen ihren Bruder gehandelt habe. Auftraggeber seien Personen gewesen, deren Fehlverhalten Moreno öffentlich bekannt machen wollte.
Link zum Artikel auf Church Militant (englisch):
Whistleblower Priest Silenced in Buffalo
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