„…dann ist von vornherein diese Position als falsch anzusehen“

27. Oktober 2018 in Weltkirche


Kardinal Müller im „Domradio“ zu Lehramtsfragen wie Homosexualität und Causa Wucherpfennig, Teil 2: „Es ist die Autorität der Kirche, die solche Entscheidungen zu treffen hat und nicht ein einzelner Theologe.“


Frankfurt a.M.-Köln (kath.net) „Wenn eine Aussage getroffen wird: Die Kirche soll ihre Position zur Homosexualität in der Richtung ändern, dass ein sexuelles Verhältnis von zwei Männern dasselbe ist wie das Verhältnis von Mann und Frau, dann ist einfach von vornherein diese Position als falsch anzusehen.“ Das stellte Kardinal Gerhard Ludwig Müller, der frühere Präfekt der Glaubenskongregation, im Interview mi dem Kölner „Domradio“ fest. Gegenüber dem Domradio-Redakteur Renardo Schlegelmilch erläuterte er in Teil 2 des Interviews: „Es ist die Autorität der Kirche, die solche Entscheidungen zu treffen hat und nicht ein einzelner Theologe. Auch, wenn er eine große öffentliche Wirkung hat.“ Ausgangspunkt des Interviews war in Teil 1 die Frage nach Müllers Einschätzung der Positionen des Jesuitenpaters Ansgar Wucherpfennig gewesen. Der Vatikan hat dem Professor der von Jesuiten geführten Hochschule St. Georgen/Frankfurt a.M. bisher kein erneutes Nihil obstat für eine weitere Amtszeit als Rektor der Hochschule erteilt. Wucherpfennig hatte nach eigener Aussage bereits homosexuelle Paare gesegnet.

Der Kardinal erläuterte weiter: Hier irre nicht die Kirche, sondern es müsse der einzelne Theologe seine Privatmeinung zurückstellen und sich „auf den Boden des katholischen Glaubens stellen“. Das Rad der Dogmengeschichte sei nicht zurückdrehbar, auch nicht in der Frage der Homosexualität.

Das können wir auch nochmal problematisieren, ob der Begriff überhaupt sinnvoll ist, weil es nur eine männliche oder eine weibliche Sexualität gibt und nicht ein drittes Geschlecht. „Jedenfalls an dieser Grundposition der Kirche, die in der Offenbarung selbst verankert ist - das ist ja die einzige Orientierung, die wir haben können - gibt es eine Ehe, eine Lebensgemeinschaft, geistig, seelisch, leiblich mit der Offenheit auf das Kind, sowohl der natürlichen Erfahrung nach, wie auch der Vorgabe der Offenbarung nach, eben nur zwischen einem Mann und einer Frau“, erläuterte Müller wörtlich.

Link zum Interview Teil 2 des Kölner „Domradios“: Kardinal Müller über den Konflikt von Lehramt und Forschung: "Ein künstlicher Gegensatz"

Beiträge über den Jesuitenpater Wucherpfennig auf kath.net.

Archivfoto Kardinal Müller (c) Bistum Regensburg


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