1. November 2018 in Chronik
Die Gebeine des spanischen Diktators sind in der von Benediktinern verwalteten Gedenkstätte "Valle de los Caidos" nordöstlich von Madrid bestattet
Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der Vatikan wird sich einer Umbettung der Gebeine des ehemaligen spanischen Diktators Francisco Franco nicht widersetzen. Das bestätigte Vatikansprecher Greg Burke am Dienstagabend. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hatte am Montag mit Spaniens Vize-Regierungschefin Carmen Calvo unter anderem über die strittige Frage der Umbettung des "Caudillo" gesprochen. Das hatte Calvo nach der Begegnung zu Journalisten gesagt. Spaniens sozialistische Regierung will eine mögliche Verlegung des Grabes von Diktator Francisco Franco (1892-1975) in die Madrider Almudena-Kathedrale verhindern.
Der Vatikan lehne die Umbettung nicht ab, "sofern die zuständigen Behörden diese beschließen" sollten, hieß es dazu aus dem Vatikan. Kardinal Parolin habe sich aber nicht über einen möglichen neuen Bestattungsort geäußert.
Bei der Suche nach einer neuen Ruhestätte sei eine gemeinsame Lösung zu finden. Spaniens Regierung müsse dabei auch im Gespräch mit der Familie des ehemaligen Diktators bleiben, so Burke.
Die Gebeine des spanischen Diktators sind in der von Benediktinern verwalteten Gedenkstätte "Valle de los Caidos" nordöstlich von Madrid bestattet. Von dort wollen die Familienangehörigen sie in die Gruft der Hauptstadt-Kathedrale umbetten, falls es ihnen nicht gelingt, die Exhumierung doch noch zu verhindern.
Die Caidos-Gedenkstätte in der Sierra de Guadarrama umfasst auch die architektonisch eindrucksvolle Basilika mit Francos Grab. Der Diktator hatte sie zu Lebzeiten selbst errichten lassen. Er veranlasste den Bau des Monuments, um die "für Gott und Spanien" Gefallenen des Bürgerkriegs (1936-1939) beerdigen und ehren zu können.
In einer Gruft befinden sich die Gebeine Zehntausender Soldaten. Viele von ihnen wurden anonym bestattet. Doch längst nicht alle waren Franco-Anhänger. Unter den Toten sind auch Tausende republikanische Kriegsopfer. Viele ihrer Hinterbliebenen empfinden dies bis heute wegen des benachbarten Franco-Grabes als Demütigung.
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