Papst Franziskus: Kein Christ kann Antisemit sein!

6. November 2018 in Weltkirche


Franziskus: Christsein und Antisemitismus "Widerspruch von Glaube und Leben"


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat die Bedeutung eines Gedenkens an den Holocaust wie auch das Grundrecht der Religionsfreiheit bekräftigt. Für eine "lebendige Erinnerung" sei das Gedenken der Schoah notwendig. "Ohne lebendige Erinnerung gibt es keine Zukunft, weil uns die dunklen Seiten der Geschichte nicht mehr lehren, dieselben Fehler zu wiederholen", sagte der Papst bei einer Audienz für Rabbiner des "Weltkongresses der Bergjuden" am Montag im Vatikan. Menschliche Würde bleibe dann "ein toter Buchstabe".

Als "Bergjuden" werden die Angehörigen einer alten jüdischen Diasporagemeinde im Kaukasus bezeichnet. Seit dem Zerfall der Sowjetunion sind diese zum Teil nach Israel ausgewandert, aber auch in andere Länder, unter anderem nach Deutschland. Erstmals wurden Vertreter dieser jüdischen Volksgruppe von einem Papst empfangen.

Bei der Gelegenheit erinnerte Franziskus auch an den 75. Jahrestag der Räumung des jüdischen Ghettos in Rom sowie an den bevorstehenden 80. Jahrestag der Novemberpogrome 1938. Zudem warnte das Kirchenoberhaupt vor aktuellem Antisemitismus und bekräftigte, kein Christ könne Antisemit sein. Das sei "ein Widerspruch von Glaube und Leben", so der Papst. Außerdem rief er zu verstärktem interreligiösem Dialog auf.

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