2. Dezember 2018 in Weltkirche
Abgabe von Kirchengebäuden dürfe nicht "nicht die erste und einzige Lösung" sein, insgesamt sei es aber wichtiger, Prozesse in Gang zu bringen, als Räume zu besitzen, betont der Papst in einer Botschaft an einen Kongress zur Umwidmung von Kirchen.
Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Papst Franziskus hat dazu aufgerufen, würdige Lösungen für nicht mehr benötigte Kirchengebäude zu finden. Dass viele Kirchen aufgrund von Gläubigen- und Priestermangel oder einer veränderten Bevölkerungsverteilung zwischen Stadt und Land nicht mehr gebraucht würden, sei ein "Zeichen der Zeit" und verlange Anpassungen, erklärte er anlässlich eines in Rom tagenden Kongresses zur Umwidmung von Kirchen am Donnerstag.
Franziskus nannte Kirchen "heilige Zeichen". Selbst wenn sie keinen Zweck mehr für das Gemeindeleben hätten, könnten sie durch eine "angemessene museale Darbietung" einen verkündigenden Auftrag erfüllen, so der Papst in seiner schriftlich verbreiteten Botschaft. Zugleich betonte er, Kirchengebäude hätten "keinen absoluten Wert". Zwar gelte es Kirchengüter zu bewahren; nötigenfalls aber sollten sie dem Gemeinwohl und besonders dem der Armen dienen. Es sei wichtiger, Prozesse in Gang zu bringen, als Räume zu besitzen.
Die Entscheidung über eine Kirchenumnutzung liege jeweils beim Bischof und müsse im Gespräch mit den Gläubigen und der Zivilgesellschaft gesucht werden. Sich von Kirchengebäuden zu trennen, dürfe dabei "nicht die erste und einzige Lösung" sein, unterstrich der Papst. Wo ein Verkauf unverzichtbar sei, solle der Schritt in einen Pastoralplan eingebettet sein und möglichst einvernehmlich erfolgen.
Zu dem zweitägigen Kongress an der Päpstlichen Universität Gregoriana sind Experten von Bischofskonferenzen in Europa, Nordamerika und Ozeanien eingeladen. Veranstaltet wird die Tagung vom Päpstlichen Kulturrat gemeinsam mit der Italienischen Bischofskonferenz und der Gregoriana Universität.
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