Einsiedler Abt Urban Federer meint: „Schwul und zölibatär ist okay“

10. Dezember 2018 in Kommentar


Abt der Benediktinerabtei Einsiedeln: „Aber manchmal sind bei ihm (Papst Franziskus) wohl die Emotionen schneller als das Abwägen der Worte.“ – Gedanken eines Nichttheologen. Von Stefan Fleischer


Grenchen (kath.net/sf) Die „Solothurner Zeitung“, Mitglied der az-Medien-Gruppe, publizierte am 5. Dezember einen Artikel von Samuel Schumacher mit dem Titel: „Einsiedler Abt kritisiert den Papst.“ Eigentlich könnte man deswegen einfach zur Tagesordnung übergehen. Sobald unser Heiliger Vater irgendetwas sagt, das gewissen Kreisen nicht passt, folgen sozusagen automatisch entsprechende Artikel in der Presse.

Doch, nachdem der Journalist hier seine Version über die jüngsten Äußerungen des Heiligen Vaters zum Thema Homosexualität dargelegt hat, zitiert er Urban Federer OSB, Abt der Benediktinerabtei Einsiedeln: „Aber manchmal sind bei ihm (Papst Franziskus) wohl die Emotionen schneller als das Abwägen der Worte.“ Ob man das nicht auch Abt Urban vorwerfen könnte? Hat der seine Worte wirklich gut abgewogen, wenn er – immer gemäß diesen Journalisten – sagt: „Schwul und zölibatär ist okay.“?

Was versteht Abt Urban unter zölibatär? Heißt das wirklich nur ehelos zu leben? Ja, heutzutage wird in den Ordensgelübden meist nur noch die Ehelosigkeit versprochen, nicht mehr wie früher, als noch die Rede von der Keuschheit die Rede war. Man wollte den Wortlaut der evangelischen Räte „zeitgemäßer“ machen. Wahrscheinlich glaubte man, es sei doch klar, dass die Enthaltsamkeit von sexuellen Akten aller Art außerhalb der Ehe ein göttliches Gebot ist, also nicht speziell betont werden muss. Dann aber passen schwul und zölibatär wie die Faust aufs Auge. Der Zölibat ist eine aus Liebe zu Gott frei gewählte Lebensweise, das Ausleben der Homosexualität aber ein krasser Verstoß gegen den Willen Gottes, was – bewusst gelebt – mit der Liebe zu Gott wohl kaum zu vereinbaren ist. Das sollte der Theologe Abt Urban eigentlich wissen. Aber die Emotionen, das Pflichtbewusstsein, keinerlei Diskriminierung von homosexuell veranlagten Menschen tolerieren zu dürfen, war eindeutig schneller als das Abwägen seiner Worte.

Doch sollte Abt Urban den Zölibat tatsächlich als das bloße Versprechen der Ehelosigkeit verstehen, dann müsste er sich fragen lassen, weshalb sich dann nicht auch alle heterosexuell veranlagten Menschen, welche das Zölibatsversprechen abgelegt haben, nicht auf diese Definition berufen dürfen, um ihre sexuellen Bedürfnisse ausleben zu können. Solange sie einfach nicht heiraten wäre doch alles in Ordnung?

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