Schönborn: Starke Zunahme der Muslime in Wien brachte Spannungen

27. Dezember 2018 in Österreich


Wiener Erzbischof: "Es fehlt nicht an islamischen Stimmen, die sagen, Europa sei eine reife Frucht für den Islam"


Wien (kath.net/KAP) Kardinal Christoph Schönborn hat in einem Weihnachtsinterview für den "Standard" zu Problemen des Islam und der Integration Stellung genommen. Wenn Deutschkenntnisse die Voraussetzung für Integration seien - "und das sind sie" -, dann müsse man das Entsprechende tun, damit diese auch erworben werden können, betonte er im Blick über den diesbezüglichen Sparkurs der Regierung: "Ich unterstelle jetzt nicht der Regierung, dass sie das nicht sieht. Wir beklagen, dass zum Beispiel viele Frauen in der Migranten-Community nach Jahren, manchmal Jahrzehnten immer noch nicht Deutsch können. Damit sind sie isoliert, auf ihre Community zurückgeworfen. Das sind schon berechtigte Anliegen."

Der Wiener Erzbischof räumte weiters grundsätzliche Probleme im Zusammenleben mit Muslimen ein. Ein entspanntes Verhältnis zum Islam sei heute "schwieriger geworden - Auch aus einem einfachen Grund: der demografischen Entwicklung". Dies lasse sich gut anhand der Wiener Schulklassen demonstrieren. "Schauen Sie in die Wiener Schulen, schauen Sie, wie die demografischen Entwicklungen von Christenkindern und muslimischen Kindern auseinander gehen: Das ist ein ernstes Thema. Es fehlt nicht an islamischen Stimmen, die sagen, Europa sei eine reife Frucht für den Islam. Dagegen gibt es kein generelles Rezept", so Schönborn.

Das seien "nüchterne Fakten", betonte er: "Ich verstehe, dass Menschen sich bedroht fühlen. Aber die Lösung ist nicht, jetzt in eine Panik gegenüber dem Islam auszubrechen."

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