28. Dezember 2018 in Weltkirche
Nach Informationen des Vatikanisten Edward Pentin wird die offenbar bevorstehende Auflösung der Kommission durch Papst Franziskus von Menschen, die der Piusbruderschaft nahestehen, teilweise durchaus positiv gewertet.
Vatikan (kath.net) Es wird erwartet, dass Papst Franziskus in den kommenden Wochen per päpstlichem Dekret die päpstliche Kommission Ecclesia Dei auflösen wird. Das schrieb der bekannte britische Vatikanist Edward Pentin im National Catholic Register. Er berief sich darauf, dass verschiedene zuverlässige Quellen dies dem NCR bestätigt hätten, so der gewöhnlich gut informierte Journalist. Die Arbeit von Ecclesia Dei soll dann in die Kongregation für die Glaubenslehre aufgenommen werden, zu der die Kommission bereits gehört. Das entsprechende motu proprio des Papstes befindet sich offenbar noch im Entwurfsstadium, könnte aber möglicherweise noch im Januar veröffentlicht werden.
Nach Angaben von Pentin hört man zu dieser Veränderung zwar auch manche Sorgen, aber Quellen im Vatikan und anderswo, die der Arbeit der Kommission positiv gegenüber stehen, äußern sich eher zuversichtlich. Diese Quellen sagten dem NCR, dass ein solcher Strukturwandel positiv sei und eine Vereinheitlichung der Organisation erleichtern könne. Eine ungenannt bleibende Quelle sagte gegenüber dem NCR wörtlich: Diese Umstrukturierung ist wahrscheinlich ein Zugeständnis an die SSPX, die nicht an einer Struktur wie Ecclesia Dei interessiert ist. Im Mittelpunkt stehen aktuell die Diskussion über die Lehre, nicht aber praktische Aspekte.
Die Rolle der Kommission bestand in erster Linie darin, sich um die Anhänger der 1970 von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründeten FSSPX (Piusbruderschaft) zu kümmern, die Änderungen aufgrund des Zweiten Vatikanischen Konzils nicht mittragen wollten. Die Kommission wurde 1988 gegründet, nachdem zuvor die Weihe von vier Bischöfen durch Lefebvre nicht vom Vatikan anerkannt worden war und Levebvre sowie diese Bischöfe exkommuniziert worden waren. Papst Benedikt XVI. hatte 2009 die Exkommunikation der vier Bischöfe wieder aufgehoben (Levebvre war 1991 verstorben). Die Kommission Ecclesia Dei errichtete 1988 die Priesterbruderschaft St. Petrus für jede Priester, die Levebvre nicht mehr folgen wollten.
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