Vatikanexperte: Greg Burke war als Vatikansprecher zunehmend isoliert

19. Jänner 2019 in Weltkirche


Er hoffe, dass die Öffentlichkeitsarbeit des Vatikan dank der neuen Struktur nun besser funktioniere, schreibt Vatikanexperte Edward Pentin.


Vatikan (kath.net/jg)
Der Vatikan hat vier Personen zu Mitarbeitern des Presseamtes ernannt. Die Entscheidung erlaubt Einsichten in die Umwälzungen des Presseamtes während der letzten Wochen, schreibt Vatikanexperte Edward Pentin für den National Catholic Register. (Siehe Link am Ende des Artikels)

Die französische Journalistin Romilda Ferrauto wird leitende Beraterin des interimistischen Direktors des Presseamtes, Alessandro Gisotti. Die amerikanische Ordensschwester Bernadette M. Reis FSP und der peruanische Journalist Raul Cabrera Perez stehen Gisotti als Assistenten zur Seite. Thaddeus Jones wird Büroleiter.

Der überraschende Rücktritt von Vatikansprecher Greg Burke und seiner Stellvertreterin Paloma Garcia Ovejero hängt laut Pentin mit der Neuorganisation der Öffentlichkeitsarbeit des Vatikans im Dikasterium für die Kommunikation zusammen. Burke und Garcia hätten offenbar schon länger das Gefühl gehabt, nicht in diesen Prozess eingebunden zu sein, schreibt Pentin.

Die beiden hätten nicht die Unterstützung erhalten, die sie für die Erfüllung ihrer Aufgabe benötigt hätten. Ihre Anfragen nach mehr Personal seien nicht erfüllt worden. Jetzt, eine Woche nach ihrem Abgang, sei das Personal plötzlich aufgestockt worden. Unter den vier neu ernannten Personen sei auch Thaddeus Jones, ein früherer Mitarbeiter des Päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel, der von Burke wiederholt persönlich angefordert worden war. Burkes Bitte sei jedes Mal abgelehnt worden, schreibt Pentin.

Quellen im Vatikan hätten ihm weiters mitgeteilt, dass Burke nicht den notwendigen Zugang zu Papst Franziskus gehabt hätte. Auch sei das Arbeitsverhältnis zwischen Franziskus und Burke nicht das Beste gewesen

Greg Burke sei aus dem vatikanischen Staatssekretariat gekommen, dessen Berater er seit 2012 war. Im Zuge der Neuorganisation habe das Staatssekretariat sukzessive an Bedeutung verloren. Mehr Gewicht hätte das Dikasterium für die Kommunikation, vor allem aber der innere Kreis von Beratern des Papstes, schreibt Pentin.

Burke sei zunehmend isoliert gewesen, während „inoffizielle“ Sprecher von Franziskus wie Andrea Tornielli, Gianni Valente und der Jesuit Antonio Spadaro häufiger in Erscheinung getreten seien. Ruffinis Ernennung zum Leiter des Dikasteriums und dessen prominente Rolle bei den Pressekonferenzen der Jugendsynode hätten Burkes Stellung weiter untergraben. Der „Gnadenstoߓ, wie Pentin wörtlich schreibt, sei aber die Ernennung Torniellis zum editorialen Direktor der Vatikanmedien im Dezember 2018 gewesen.

Er kenne die vier neuen Mitarbeiter des Presseamtes. Sie seien fähige, ehrliche und sympathische Profis. Er hoffe, dass die Öffentlichkeitsarbeit des Vatikans dank der neuen Struktur nun besser laufe, schreibt Pentin abschließend.


Link zum Artikel von Edward Pentin/National Catholic Register (englisch):

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