1. März 2019 in Weltkirche
Bizarres Urteil gegen Kardinal Pell: Auch für angebliches Vergehen an zweitem Burschen verurteilt, der ausdrücklich erklärte, dass er nicht missbraucht war Australischer Juraprofessor: Jury hat ein nicht von Beweisen gestütztes Urteil gefällt
Sydney (kath.net)
Kardinal George Pell hat gute Chancen, in der Berufung zu gewinnen. Dies erklärt jetzt Jeremy Gans, ein australischer Rechtsexperte, in der Zeitung "The Guardian". Gans, Rechtsprofessor der Universität von Melbourne erklärte, dass es am besten sei, wenn die Verteidigung das "Argument der Unvernunft" bringe. Laut Gans sei es offensichtlich, dass die Jury ein Urteil gefällt habe, welches nicht von Beweisen gestützt wird. Falls das Argument in der Berufung akzeptiert wird, werde Pell nicht nur den Fall gewinnen, der Fall sei dann auch abgeschlossen und es kann normalerweise kein neues Verfahren mehr geben. Bei der Abschlussansprache des Prozesses soll es außerdem eine verbotene Video-Animation durch die Anklage gegeben haben. Auch dies sei laut Gans verboten gewesen, da beim Schlussplädoyer keine neuen "Beweise" mehr zugelassen werden dürfen. Der Rechtsexperte stellte auch in den Raum, ob die Jury möglicherweise befangen gewesen war. Das Berufungsverfahren werde laut dem Professor sicher kommen. "Kein Richter würde entscheiden, bei so einem brisanten Fall dies nicht zu erlauben." Der neue Prozess könne dann weiter 8 bis 10 Monate andauern, Pell könnte dabei wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Hier müssen laut Gans 2 von 3 Richtern dem zustimmen.
Gans sieht gute Chancen, dass Pell den Prozess gewinnen werde. Denn es gäbe hier nur einen einzigen Zeugen und das zweite Opfer hat immer abgestritten, von Pell missbraucht worden zu sein. Wie absurd das Urteil ist, zeigen auch Details in der Urteilsbegründung selbst. So wurde Pell ausdrücklich auch dafür verurteilt, den zweiten Burschen missbraucht zu haben obwohl dieser aber immer klar gemacht hat, dass es keinen Missbrauch gab. Es gab auch dazu keine Polizei-Akte.
Video - Befragung von Kardinal Pell durch die Polizei in Rom - Oktober 2016
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