Erzbischof Lopez wird neuer Papstbotschafter in Österreich

5. März 2019 in Österreich


Spanischer Vatikandiplomat vom Papst zum Apostolischen Nuntius in Wien ernannt - 65-jähriger Erzbischof war zuletzt seit 2014 päpstlicher Botschafter in den baltischen Ländern Litauen, Estland und Lettland


Vatikanstadt-Wien (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat den spanischen Vatikandiplomaten Erzbischof Pedro Lopez Quintana zum neuen Apostolischen Nuntius für Österreich ernannt. Das gaben der Vatikan und die Nuntiatur in Wien am Montag bekannt. Der 65-jährige Lopez war zuletzt seit 2014 päpstlicher Botschafter in Litauen, Estland und Lettland. Als Nuntius in den baltischen Staaten war er dort einer der Nachfolger des bisherigen Papstbotschafters in Wien, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen (75), der Ende vergangenen Jahres in den Ruhestand getreten ist.

Sehr erfreut über die Ernennung des neuen Nuntius ist Kardinal Christoph Schönborn. Er sei "dankbar, dass relativ schnell" die Nachfolge für Erzbischof Zurbriggen, vom Papst entschieden worden sei, erklärte der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz in ersten Reaktion gegenüber der Nachrichtenagentur "Kathpress".

"Von seinen bisherigen Aufgaben her ist zu erwarten, dass der neue Vertreter der Papstes in Österreich einen weiten Blick und reiche Erfahrung hat", sagte Kardinal Schönborn unter Verweis auf das bisherige Wirken von Erzbischof Lopez in Indien, Kanada, den baltischen Ländern und im vatikanischen Staatssekretariat. "Namens der Bischofskonferenz freue ich mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Erzbischof Lopez", schloss der Kardinal.

Nuntius und Stellvertreter des Vatikan-"Innenministers"

Pedro Lopez Quintana stammt aus dem nordspanischen Barbastro, wo er am 27. Juli 1953 geboren wurde. Nach der Priesterweihe am 15. Juni 1980 promovierte er in Kirchenrecht und trat 1984 in den Diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein.

Lopez war zunächst als Mitarbeiter an den päpstlichen Vertretungen in Madagaskar, Philippinen und Indien sowie in der römischen Kurie tätig. Ab 1998 war er Assessor der Sektion für Allgemeine Angelegenheiten des vatikanischen Staatssekretariats. In dieser Funktion wirkte er knapp fünf Jahre lang als Stellvertreter der damaligen Substituten (vatikanischen "Innenminister") Kardinal Giovanni Battista Re bzw. Kardinal Leonardo Sandri.

Von Johannes Paul II. zum Bischof geweiht

Ende 2002 wurde Pedro Lopez Quintana von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) zum Titularerzbischof von Agropoli ernannt und wenige Wochen später zum Apostolischen Nuntius in Indien und Nepal. Die Bischofsweihe spendete Johannes Paul II. persönlich am 6. Jänner 2003 im Petersdom. Papst Benedikt XVI. (2005-2013) ernannte Lopez 2009 zum Nuntius in Kanada. Nach einer kurzen Rückkehr in das vatikanische Staatssekretariat im Jahr 2013 wirkte Lopez seit dem Frühjahr 2014 als Nuntius in Litauen, Estland und Lettland.
Erzbischof Lopez spricht fünf Sprachen, darunter auch Deutsch. Wann genau der neue Nuntius in Wien eintreffen wird, ist noch offen. Nach dem Abschied von Erzbischof Zurbriggen als Nuntius führt seit 1. Dezember 2018 Nuntiaturrat George Panamthundil als Geschäftsträger interimistisch die Apostolische Nuntiatur in Wien. Nach erfolgter Akkreditierung wird der neue Nuntius als Doyen den Ehrenvorrang im Diplomatischen Corps in Österreich innehaben.

Archivfoto: Erzbischof Lopez


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