12. März 2019 in Prolife
Die evangelisch-lutherische Kirche Norwegens will ein neues Gesprächsklima zum Thema Abtreibung schaffen. Sie setzt sich jetzt für legale Abtreibungen ein.
Trondheim (kath.net/LSN/jg)
Die Norwegische Kirche hat eine Stellungnahme veröffentlicht, in welcher sie für ihren jahrzehntelangen Einsatz gegen die Abtreibung um Entschuldigung bittet.
Seit der Legalisierung der Abtreibung in Norwegen in den 1970er Jahren hat sich die evangelisch-lutherische Volkskirche Norwegens für das Recht der Ungeborenen auf Leben eingesetzt. Heute stellen wir fest, dass die Argumentation der Kirche nicht zu einem guten Dialog geführt hat. Es ist Zeit, ein neues Gesprächsklima zu schaffen. Wir wollen dazu beitragen, heißt es in der Stellungnahme.
Eine Gesellschaft die legale Abtreibungen ermöglicht ist eine bessere Gesellschaft als eine, die das nicht ermöglicht. Sie verhindert illegale Abtreibungen und fördert die Gesundheit und Sicherheit von Frauen, schreiben die Bischöfe der Norwegischen Kirche weiter. Dies sei auch international erkennbar. Ohne konkrete Beispiele zu nennen, schreiben die Bischöfe, dass Kirchen zur Belastung vieler schwangerer Frauen in schwierigen Lagen beitragen würden.
Die Norwegische Kirche habe wenig Verständnis für die Erfahrung von Frauen und die Herausforderungen, denen diese sich stellen müssten, gezeigt. In ihrer Geschichte habe sie sich generell zu wenig für die Frauenbefreiung und für Frauenrechte eingesetzt. Wir bitten um Entschuldigung, schreiben die Bischöfe wörtlich und beteuern: Als Kirche müssen wir anders über Abtreibung sprechen und anders für die davon betroffenen Menschen sorgen.
Nur wenige Absätze später heißt es allerdings: Von der Empfängnis an ist der Fötus ein Leben mit Wert und Anspruch auf Schutz. Der Rückgang der Abtreibungen in Norwegen, insbesondere der Abtreibungen bei Teenager-Müttern, sei eine positive Entwicklung, schreiben die Bischöfe.
Ungefähr 70 Prozent der norwegischen Bevölkerung gehören der Norwegischen Kirche an.
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