13. April 2019 in Chronik
Bugnyar: "Die letzten Monate haben wesentliche Verbesserung der Sicherheitslage gebracht" - Hospizrektor rechnet deshalb mit deutlichem Anstieg der Besucherzahlen rund um Ostern - Schönborn segnet am 25. April neue "Casa Austria".
Jerusalem-Wien (kath.net/ KAP)
Tausende Gläubige aus aller Welt werden auch heuer wieder Ostern im Heiligen Land feiern. Der Rektor des Österreichischen Pilgerhospizes in Jerusalem, Markus Bugnyar, rechnet mit "ruhigen" Osterfeierlichkeiten. "Die letzten Monate haben eine wesentliche Verbesserung der Sicherheitslage gebracht, selbst während des israelischen Wahlkampfes blieb es relativ ruhig, ruhiger zumindest als in vergangenen Jahren", sagte er in einem Gespräch mit "Kathpress".
Daraus resultiere auch ein deutlicher Anstieg bei den Besucherzahlen rund um Ostern im Heiligen Land und auch das Hospiz sei restlos ausgebucht. "Das ist gut, weil es uns hilft, Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen und in unseren Sozialprojekten Menschen vor Ort zu helfen", so der Hospizrektor. Zentrale Orte des Feierns seien auch heuer wieder u.a. die Grabeskirche, Golgotha, der Ölberg, der Abendmahlsaal, das Kidrontal und St. Peter in Gallicantu. Mit Zugangsproblemen für christliche Besucher zu den Heiligen Stätten während der Osterfeierlichkeiten rechnet der Rektor nicht.
Den Auftakt macht am 14. April eine Palmsonntagsprozession auf den Ölberg. Am Gründonnerstag, dem 18. April, findet ab 8 Uhr in der Grabeskirche eine Messe und eine Prozession des Allerheiligsten Sakraments statt. Um 21 Uhr folgt eine "Heilige Stunde" in verschiedenen Sprachen im Garten von Gethsemane auf dem Ölberg und die Möglichkeit zu einem privaten Gebet in Stille.
Der Karfreitag, der 19. April, beginnt um 7.15 Uhr mit einer Feier der Passion Christi auf dem Kalvarienberg in der Basilika des Heiligen Grabes. Danach laden die Franziskaner zu einer Prozession des Kreuzwegs an der Via Dolorosa ein. Die Karfreitagsfeierlichkeiten enden um 20.10 Uhr mit einer "Bestattungsprozession" in der Basilika des Heiligen Grabes. Am Ostersonntag, dem 21. April, sind eine Messe und eine Prozession mit dem emeritierten Patriarchen, Erzbischof Fouad Twal, in der Grabeskirche geplant.
Die Feiern rund um Ostern im österreichischen Pilgerhospiz in Jerusalem gestalten sich ähnlich wie jene in den österreichischen Pfarren: Die Gottesdienste von Palmsonntag bis Ostermontag sind so angesetzt, dass die Pilger davor oder anschließend rechtzeitig an den Hauptliturgien der Hl. Stätten teilnehmen können. Palmprozession oder Ölbergstunde gebe es im Haus aber keine, schließlich sei man ja am Ort des Geschehens und habe den richtigen Ölberg vor der Tür, so Bugnyar.
Der Großteil der katholischen Pfarren im Heiligen Land werde auch heuer wieder bei der Berechnung des Ostertermins dem julianischen Kalender und somit der orthodoxen Tradition folgen und am 28. April feiern. Ausgenommen sind die Pfarren in Jerusalem und Bethlehem, um den Bedürfnissen der Pilger aus aller Welt gerecht zu werden.
Schönborn segnet neue "Casa Austria"
Hohen Besuch aus Österreich erhält das Pilgerhospiz auch nach Ostern. Die "Casa Austria", ein neu errichteter Zubau zum Österreichischen Hospiz in der Jerusalemer Altstadt, steht vor der Fertigstellung. Feierlich eröffnet und gesegnet wird die "Casa" am 25. April. Kardinal Christoph Schönborn wird in seiner Funktion als Protektor des Österreichischen Pilgerhospizes die Segnung vornehmen.
13 Wohneinheiten kommen durch die "Casa Austria" an der nördlichen Seite des Grundstücks zusätzlich zu den 32 bestehenden Gästezimmern hinzu - womit "endlich" die bereits zur Eröffnung im Jahr 1863 vorgesehene Gastzimmer-Kapazität erreicht wird, wie Hospiz-Rektor Markus Bugnyar betonte. Das Pilgerhaus der katholischen Kirche Österreichs in Jerusalem wird jährlich von rund 80.000 Österreichern und Gläubigen aus aller Welt besucht.
Die Gesamtkosten für die "Casa Austria" belaufen sich auf 3,4 Millionen Euro und werden außer durch Spenden u.a. aus Eigenmitteln, aus Mitteln der katholischen Kirche, von den Bundesländern und durch eine Förderung der österreichischen Bundesregierung (in der Höhe von 675.000 Euro) getragen. Die Pläne der "Casa Austria" stammen vom israelischen Architekten Zeev Baran, umgesetzt wurde es vom palästinensischen Bauunternehmen Darwisch. Das Bauprojekt verbindet somit die Völker und Religionen.
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