30. April 2019 in Weltkirche
Präsident Macron hatte im Fernsehen den raschen Wiederaufbau der Kathedrale Notre Dame versprochen, ohne das Christentum oder den katholischen Glauben zu erwähnen.
Paris (kath.net/LSN/jg)
Es wäre nett gewesen, wenn es ein Wort des Mitleids für die katholische Gemeinde gegeben hätte. Mit diesen Worten kommentierte Michel Aupetit, der Erzbischof von Paris, eine Fernsehansprache des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron zum Brand der Kathedrale von Notre Dame in Paris.
Schließlich seien es die Katholiken, die Leben in die Kathedrale bringen würden. Sie ist kein Museum, sagte der Erzbischof wörtlich. Das Wort katholisch sei ja kein Kraftausdruck, sondern komme vom griechischen Wort für umfassend, sagte Auptetit in einem Interview mit den Radiosender Sud Radio.
Der Erzbischof bestätigte auf Anfrage des Reporters, dass Worte wie Christ, christliche Wurzeln und Katholiken in gewisser Hinsicht tabu geworden seien. Er führte dies auf ein Missverständnis über die Bedeutung des Begriffs Säkularität zurück. Damit sei die Trennung der weltlichen von der geistlichen Macht gemeint. Dies solle aber Politiker wie Macron nicht davon abhalten, Christen und Katholiken als das zu bezeichnen, was sie seien.
Macron hatte in einer kurzen Ansprache im Fernsehen den raschen Wiederaufbau des Gotteshauses zugesagt und auch deren spritutelle Dimension gewürdigt, vermied allerdings jeden Bezug zur katholischen Kirche und zum katholischen Glauben. Noch am Montag Abend hatte er davon gesprochen, dass der Brand zu Beginn der Karwoche ausgebrochen sei.
VIDEO: Christof Zellenberg über Notre-Dame
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