12. Jänner 2004 in Aktuelles
Die Missachtung der Menschenwürde sei eine "schwerwiegende öffentliche Sünde", stellte Bischof Raymond Burke fest.
La Crosse (www.kath.net / CWNews.com) Katholische Politiker, die sich für ein Recht auf Abtreibung oder Euthanasie einsetzen, sollen vom Empfang der Kommunion ausgeschlossen werden. Das verfügte der Bischof der Diözese La Crosse im US-Bundesstaat Wisconsin, Raymond Burke, in einem offiziellen kirchenrechtlichen Dekret, das auf der Website der Diözese und in der diözesanen Zeitung "The Catholic Times" veröffentlicht wurde. Zuvor hatte der Bischof mehrere Briefe an katholische Abgeordnete verschickt, in denen er sie bat, ihre politischen Entscheidungen in Übereinstimmung mit ihrem Glauben zu treffen. Die Missachtung der Menschenwürde sei eine "schwerwiegende öffentliche Sünde".
Alle katholischen Politiker der Diözese von La Crosse, die weiterhin für Abtreibung oder Euthanasie eintreten, seien vom Empfang der Heiligen Kommunion ausgeschlossen, bis sie ihre Ansicht öffentlich widerrufen hätten, stellte Burke zusätzlich in einem 10-seitigen Hirtenbrief fest. Er bezog sich auf eine vatikanische "Note" aus dem Jahr 2002, die sich mit der Teilnahme von Katholiken am politischen Leben befasste. Papst Johannes Paul II. habe mehrfach festgestellt, dass Katholiken, die direkt in den Gesetzgebungsprozess einbezogen sind, eine klare Verpflichtung hätten, Gesetze zu verhindern, die gegen das Leben gerichtet sind.
Bischof Burke wird Ende des Monats versetzt und und neuer Erzbischof der Diözese St. Louis im US-Bundesstaat Missouri. Das Dekret, das für alle Gläubigen der Diözese La Crosse gilt, habe er verfasst, ehe er von seinem Wechsel nach St. Louis erfahren habe, betonte Burke. Er habe zunächst versucht, in privaten Briefen die Politiker davon zu überzeugen, ihre Haltung zu ändern. Als ihm klar geworden sei, dass dies nicht genüge, habe er das Dekret herausgegeben.
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