Papst zu Frauendiakonat: „Es gibt Zweifel“

8. Mai 2019 in Weltkirche


Franziskus sagt beim Rückflug von Mazedonien zur Frage der Diakonin in der Alten Kirche: „Im Grunde ist es nicht sicher, dass es eine Weihe mit derselben Form und demselben Zweck wie bei der Weihe von Männern war.“


Vatikan (kath.net/pl) Der Diakonat von Frauen sei nicht mit der Vorstellung des Diakonats von Männern vergleichbar. Darauf wies Papst Franziskus in der Pressekonferenz beim Rückflug von Skopje/Nordmazedonien hin. Auf Anfrage eines Reporters zur den Diakoninnen in manchen orthodoxen Gemeinschaften erläuterte Franziskus: „Zum Beispiel sind die bisher gefundenen Formeln der diakonischen Ordination nach Ansicht der Kommission für die Ordination des männlichen Diakons nicht die gleichen und ähneln eher dem, was heute die Benediktion einer Äbtissin wäre.“ Zu diesem Ergebnis seien einige der Fachleute gekommen, die der Papst in die Kommission berufen hatte, die sich mit der Frage des weiblichen Diakonats in der Alten Kirche beschäftigen soll – übrigens eine sehr heterogene Gruppe, wie der Papst eigens betonte. Andere Fachleute aus der Kommission würden, so Franziskus weiter, allerdings vertreten, dass es sich bei der Segensformel um eine diakonische Formel handle. Die Frage sei noch in Diskussion, denn der Sachverhalt ist nicht klar. „Am Anfang gab es Diakoninnen, aber war das eine sakramentale Ordination oder nicht?“ Das berichtete das Madrider Nachrichtenportal „Religión Digital“.

Diakoninnen hätten damals, so erläuterte der Papst den Journalisten weiter, beispielsweise in der Liturgie geholfen. „Bei der Ganzkörpertaufe von Frauen half die Diakonin, ebenso bei der Salbung des weiblichen Körper. Außerdem habe man ein altkirchliches Zeugnis, dass Diakoninnen vom Bischof gerufen wurden, wenn es einen Ehestreit wegen Annullierung, Scheidung oder Trennung gab. Wenn die Frau den Ehemann beschuldigte, sie geschlagen zu haben, rief sie die Diakonin, damit sie den Leib ansehen konnte, diese sagte dann bei der Verhandlung aus.“

Dies seien die Dinge, an die er sich aus den Besprechungen mit dem Expertenrat erinnere, sagte Papst Franziskus. „Im Grunde ist es nicht sicher, dass es eine Weihe mit derselben Form und demselben Zweck wie bei der Weihe von Männern war. Einige sagen, es gibt Zweifel. Lass uns weiter suchen. Ich habe keine Angst davor, dies zu untersuchen, aber bis jetzt geht es nicht.“

Außerdem wies der Papst darauf hin, dass die Diakoninnen merkwürdigerweise vor allem innerhalb bestimmter geographischer Gebiete nachweisbar seien, vor allem in Syrien.

Außerdem erläuterte der Papst, es sei interessant zu beobachten, dass etwa vor 30 Jahren einige Theologen noch vertreten haben – jetzt sage dies niemand mehr –, dass es keine Diakoninnen gegeben habe, weil Frauen in der Kirche im Hintergrund gestanden hätten, nicht nur in der Kirche, sondern insgesamt. „Doch bemerkenswerterweise gab es damals viele heidnische Priesterinnen. Im heidnischen Kult war das Frauenpriestertum war an der Tagesordnung. Wie ist es also zu verstehen, dass dieses heidnische Frauenpriestertum nicht bei Frauen im Christentum vorgekommen war?“ Daran rätsle die sehr vielfältig besetzte Kommission derzeit.


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