Weihbischof Barron an US-Katholiken: Bleibt und kämpft!

18. Mai 2019 in Weltkirche


Ein Boykott der Kirche sei ein zu hoher Preis, wer sie verlässt, verlässt den mystischen Leib Christi, die Sakramente, die Mittel zum ewigen Leben. Katholiken sollen für die vollständige Aufklärung der Skandale kämpfen.


Los Angeles (kath.net/jg)
Robert Barron, Weihbischof von Los Angeles und Gründer des „Word on Fire“ Medienapostolats hat in einem Buch zur Missbrauchskrise die Katholiken dazu aufgefordert, in der Kirche zu bleiben und sich für die Aufklärung und Bekämpfung von klerikalem Missbrauch einzusetzen.

Er könne verstehen, dass viele Katholiken angesichts der Skandale um klerikalen Missbrauch, mangelhafte Aufklärung und Vertuschung wütend oder verbittert seien, sagte Barron in einem Interview mit dem Magazin Crux.

Es könne aber nie einen Grund geben, die Kirche zu verlassen. Wer dies tue, verlasse den mystischen Leib Christi, die Sakramente, allen voran die Eucharistie, die Mittel zum ewigen Leben. Das sei ein viel zu hoher Preis, warnte er.

Die Katholiken sollten in der Kirche bleiben und für die Kirche kämpfen, sagte Barron im Interview. In seinem Buch „Letter to a Suffering Church“ (dt. „Brief an eine leidende Kirche“) schreibt er: „Kämpft, indem ihr Eure Stimme im Protest erhebt; kämpft, indem Ihr Beschwerdebriefe schreibt; kämpft, indem Ihr darauf besteht, dass Verfahrensregeln eingehalten werden, kämpft, indem Ihr Täter anzeigt; kämpft, indem Ihr die Schuldigen verfolgt bis sie verurteilt sind; kämpft, indem Ihr Euch nicht durch lächerliche Ausreden beschwichtigen lasst.“

Der Weihbischof lässt keinen Zweifel, dass er mit der Aufklärung der Skandale durch die Kirche nicht zufrieden ist. Der Skandal um den ehemaligen Kardinal Theodore McCarrick sei durch dessen Rückversetzung in den Laienstand keineswegs abgeschlossen. Barron verlangt volle Aufklärung darüber, wer was wann gewusst hat. Die Frage, wie McCarrick so lange ungeschoren bleiben und sogar in der Hierarchie aufsteigen konnte, sei noch immer nicht beantwortet. Offenbar gab es einen Fehler im System, schreibt er.

Der einzige Weg aus der Missbrauchskrise sei „mitten durch“, sagte er im Interview mit Crux. Die Kirche müsse offen und ehrlich mit den Menschen sein, forderte er abschließend.


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