18. Mai 2019 in Aktuelles
Papst an katholische Mitarbeiter im Gesundheitswesen: In extremen Fällen, "in denen die Unversehrtheit des menschlichen Lebens in Gefahr ist", müsse man nicht gegen die eigene ethische Überzeugung handeln.
Vatikanstadt (kaht.net/KAP) Papst Franziskus hat katholische Mitarbeiter im Gesundheitswesen zu einem respektvollen Vorgehen bei einer Behandlungsverweigerung aus Gewissensgründen gemahnt. In extremen Fällen, "in denen die Unversehrtheit des menschlichen Lebens in Gefahr ist", müsse man nicht gegen die eigene ethische Überzeugung handeln, sagte er am Freitag im Vatikan. "Eine Verweigerung aus Gewissensgründen muss, wenn sie nötig ist, jedoch mit Respekt erfolgen, damit sie nicht Grund für Verachtung wird", so das Kirchenoberhaupt.
Wenn die Entscheidung nicht demütig getroffen werde, könne sie arrogant wirken und anderen das Verständnis der Gründe für die Verweigerung erschweren, sagte er vor rund 300 Mitgliedern eines Verbands italienischer Katholiken, die im Gesundheitssektor tätig sind.
Im Falle einer Behandlungsverweigerung aus Gewissensgründen rief er zum Dialog auf: "Nicht wie jemand, der von der Kanzel spricht, sondern wie jemand, der das wahre Wohl der Menschen sucht." Es gehe darum, den Leuten in schwierigen Situationen beizustehen. Zugleich kritisierte der Papst eine zunehmende wirtschaftliche Ausrichtung im Gesundheitswesen. Sparmaßnahmen seien oft wichtiger als das Wohl der Menschen. Für Gott seien die Menschen jedoch keine Nummern. Es gehe darum, sie wieder ins Zentrum zu rücken.
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