31. Mai 2019 in Aktuelles
Kardinal Müller verteidigt den beliebten italienischen Innenminister Salvini gegen Angriffe von Kirchenvertretern: "Es ist absurd, dass Mitarbeiter des Papstes wie P. Spadaro hier agieren wie politische Richter."
Rom (kath.net)
Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat den italienischen Innenminister Matteo Salvini, der angeblich keine Audienz bei Papst Franziskus bekam, gegen Angriffe von Linkskatholiken verteidigt. Salvini, der auch bei Katholiken in Italien sehr beliebt ist, hat immer wieder christliche Symbole im Wahlkampf verwendet und auch auf die christlichen Wurzeln verwiesen. Müller wünscht sich in einem Interview mit Corriere della Sera, dass die Kirche sich mit Salvini arrangiert und weist die Angriffe von einigen Kirchenvertretern aus dem Umfeld von Papst Franziskus zurück. Diese seien "amateurhaft" und "unangemessen". "Eine kirchliche Autorität kann über theologische Sachen so amateurhaft sprechen", so Müller. Außerdem dürfe man sich nicht so in Politik einmischen, wenn es hier ein demokratisch legitimiertes Parlament und eine Regierung wie in Italien gäbe. "Es wäre besser mit Salvini zu sprechen, mit ihm zu diskutieren, ihn zu korrigieren, wenn notwendig."
Für Müller sei das Einmischen von Bischöfen in Politik schlimmer als wenn Salvini religiöse Symbole verwende. "Ich ziehe diejenigen, die über christliche Traditionen sprechen wollen denjenigen vor, die diese entfernen wollen. Es ist absurd, dass Mitarbeiter des Papstes wie P. Spadaro hier agieren wie politische Richter." Neben den Angriffen des Jesuiten gab es noch andere bizarre Angriffe auf Salvini. So meinte der italienische Bischof Domenico Mogavero, dass diejenigen, die Salvini wählen, sich nicht Christen nennen sollten. Der Bischof behaupte sogar, dass die Ansichten von Salvini "inhuman, anti-historisch" und im diametral dem Evangelium entgegenstünden. Kardinal Müller weist solche Angriffe zurück. "Niemand kann sagen, dass diejenigen, die die Aufnahme von Migranten nicht haben möchten, keine Christen sind. Natürlich müssen wir Migranten willkommen heißen, aber wir dürfen uns nicht mit einer einzigen Politik identifizieren."
Für Müller ist es merkwürdig, dass Papst Franziskus mit dem Regime von Venezuela oder mit den chinesischen Regime spreche, die Millionen Christen verfolgt haben, aber nicht mit Salvini sprechen möchte. "Aber wir sind hier in Italien, nicht in China. Man muss mit Jedem im Geist der Brüderlichkeit sprechen."
Archivfoto Kardinal Müller (c) Bistum Regensburg
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