2. Juni 2019 in Weltkirche
Vertreter der Orthodoxen Theologischen Fakultät Bukarest: Besuch von Papst Franziskus in der neuen orthodoxen Kathedrale in Bukarest "wird in das historische Gedächtnis dieses Gotteshauses eingehen"
Bukarest (kath.net/KAP) Die Bedeutung des Besuchs von Papst Franziskus im mehrheitlich orthodoxen Rumänien ist nicht nur für Katholiken, sondern auch für Orthodoxe ein Schub für die "Ökumene von unten". Das sagte zumindest am Samstag der orthodoxe Priester Constantin Preda von der Orthodoxen Theologischen Fakultät Bukarest im Gespräch mit Vatican News. Preda nahm am Freitag an dem Besuch des Papstes in der neuen orthodoxen Kathedrale in Bukarest teil.
Es sei ein wichtiger Besuch für alle Christen in Rumänien, so der orthodoxe Priester. Er sprach auch von einem historischen Moment, denn das Treffen mit Patriarch Daniel und der Besuch von Papst Franziskus in der neuen orthodoxen Kathedrale in Bukarest "wird in das historische Gedächtnis dieses Gotteshauses eingehen".
Preda: "Papst Franziskus erklärte, dass die Rumänen zwar ein Volk sind, das viele Migranten nach Westeuropa gebracht hat, aber nicht nur Wirtschaftsmigranten, sondern auch christliche Glaubenswerte gebracht hat. Gleichzeitig erinnerte er uns daran, dass die Wurzel unseres Glaubens gesund ist und dass wir als Zweige dieser Wurzel zusammenwachsen müssen."
Patriarch Daniel habe seinerseits betonte, dass die katholische Kirche insbesondere in Italien, aber auch in Spanien, Deutschland und Frankreich, viele Orthodoxe aus Rumänien aufnimmt. Das sei sehr wichtig, "denn es gibt eine Ökumene von unten, die dadurch spürbar ist. Das ist eine christliche Solidarität, eine Geschwisterlichkeit, sowie es in der frühen Kirche war."
Ähnlich Preda hatten sich im Vorfeld des Papstbesuches auch zwei Vertreter der rumänisch-orthodoxen Kirche in Österreich geäußert. Der Wiener Bischofsvikar Nicolae Dur hatte gegenüber "Kathpress" hervorgehoben, dass so viele Orthodoxe in der Diaspora in katholischen Kirchen Gastfreundschaft erleben würden und dort auch ihre Gottesdienste feiern können.
"Ohne Begegnung, ohne Kommunikation, ohne gegenseitiges Zuhören geraten auch Geschwister leicht auseinander", sagte der Wiener Pfarrer und Theologe Ioan Moga in einem Interview. Deshalb sei der Besuch von Papst Franziskus in Rumänien "ein gutes Zeichen dafür, dass es keine Alternative zum Dialog gibt".
Papst Franziskus in Rumänien - Bukarest: Gebet des Vaterunser in der neuen orthodoxen Kathedrale 31.5.2019
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