Israel: Höchstgericht beendet Streit um Kirchenimmobilien-Verkauf

14. Juni 2019 in Weltkirche


Berufungsantrag des griechisch-orthodoxen Patriarchats wurde abgewiesen - Rechtsstreit dauerte mehr als 14 Jahre - Der undurchsichtige Verkauf der drei Immobilien hatte 2005 zur Absetzung des damaligen Patriarchen Irinaios I. geführt


Jerusalem (kath.net/KAP) Der Oberste Gerichtshof Israels hat einen Berufungsantrag des griechisch-orthodoxen Patriarchats von Jerusalem zurückgewiesen, mit dem der Verkauf von drei Gebäuden in der Jerusalemer Altstadt rückgängig gemacht werden sollte. Die drei Gebäude waren von der jüdischen Organisation "Ateret Cohanim" erworben worden. Nach dem Urteil des Gerichtshofs vom 10. Juni gelten die Grundstücke des griechisch-orthodoxen Patriarchats als rechtmäßig durch "Ateret Cohanim" erworben. Eine bereits vor zwei Jahren vom Bezirksgericht Jerusalem getroffene Entscheidung im gleichen Sinn wurde damit bestätigt. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs beendet einen Rechtsstreit, der mehr als 14 Jahre gedauert hat.

Zwei der drei umstrittenen Gebäude befinden sich am Jaffa-Tor im christlichen Viertel der Altstadt und werden als Hotels genutzt ("Petra"-Hotel und "Imperial"-Hotel). Der Verkauf hatte bereits im Jahr 2004 stattgefunden, die Nachricht darüber löste damals heftige Proteste orthodoxer Christen aus. Die Proteste führten letztlich zur Absetzung des griechisch-orthodoxen Jerusalemer Patriarchen Irenaios I. durch den Heiligen Synod im Jahr 2005. Irenaios I. hatte zunächst erklärt, er habe von den Immobilien-Transaktionen nichts gewusst; später stellte er fest, es habe sich um eigenmächtige Verkäufe des damaligen Finanzdirektors des Patriarchats, Nicholas Papadimas, gehandelt. Papadimas sei bestochen worden und habe die Immobilien weit unter ihrem Marktwert verkauft.

Nach dem Urteil des Bezirksgerichts Jerusalem, das den legitimen Erwerb der umstrittenen Gebäude durch "Ateret Cohanim" anerkannte, hatten die Patriarchen und Bischöfe Jerusalems im Jahr 2017 ein gemeinsames Dokument unterzeichnet, das den "systematischen Versuch" anprangerte, "die Integrität der Heiligen Stadt zu untergraben" und "die christliche Präsenz im Heiligen Land zu schwächen". Dieser Versuch manifestiere sich auch in "Verstößen gegen den Status Quo" der Heiligen Stätten, hieß es in dem gemeinsamen Dokument, das auch von Theophilos III, dem griechisch-orthodoxen Patriarchen von Jerusalem, und von Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, dem Apostolischen Administrator des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, unterzeichnet wurde. Die Patriarchen und Bischöfe wandten sich gegen alle Initiativen, die dazu führen könnten, "Gesetze, Vereinbarungen und Vorschriften" zu untergraben, die das Zusammenleben in Jerusalem seit Jahrhunderten regeln.

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