Bischofskonferenz führt Parteiengespräch mit FPÖ-Spitze

25. Juni 2019 in Österreich


Designierter FPÖ-Bundesparteiobmann Hofer traf Kardinal Schönborn und Bischöfe - Fragen rund um die Bereiche Pflege, Klimaschutz, Wohnen, Lebensschutz und Bildung behandelt


Wien (kath.net/KAP) Die von der Österreichischen Bischofskonferenz begonnenen Parteiengespräche sind mit der FPÖ fortgesetzt worden. Kardinal Christoph Schönborn und mehrere Bischöfe haben am Dienstag an einer schon länger vereinbarten Unterredung mit dem designierten FPÖ-Bundesparteivorsitzenden Norbert Hofer und Vertretern der Freiheitlichen im Wiener Erzbischöflichen Palais teilgenommen. Ziel der politischen Gesprächsreihe der Bischofskonferenz, die Anfang September mit einem Treffen mit der ÖVP eröffnet und im Dezember mit der SPÖ fortgesetzt wurde, ist das wechselseitige Kennenlernen der Verantwortungsträger. Im Vordergrund steht dabei ein grundsätzlicher Austausch über Themen, die für Kirche, Politik und Gesellschaft gleichermaßen relevant sind.

Die Bischöfe besprachen mit der drittgrößten Parlamentsfraktion Fragen im Zusammenhang mit Pflege, Klimaschutz, Wohnen, Lebensschutz und Bildung. Das erklärte der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, nach der rund eineinhalbstündigen Unterredung gegenüber "Kathpress". Die erstmalige Begegnung in dieser Zusammensetzung sei "freundlich, offen und sachorientiert" gewesen. Ein besonderes Anliegen seien den Bischöfen dabei Schulfragen rund um den Religions- und möglichen Ethikunterricht gewesen.

Die Bischofskonferenz war neben ihrem Vorsitzenden sowie ihrem Generalsekretär durch drei weitere Bischöfe repräsentiert. Gesprächsteilnehmer waren der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz, Militärbischof Werner Freistetter und der Bischof von Graz-Seckau, Wilhelm Krautwaschl. Der FPÖ-Klubobmann wurde u.a. begleitet vom Nationalratsabgeordneten Christian Ragger.

Erst in der vergangenen Woche hatte die Bischofskonferenz bei ihrer Vollversammlung einen fairen Wahlkampf eingemahnt und grundsätzlich festgehalten, dass die Parteien mit ihren Programmen und ihrer Praxis selbst die Nähe bzw. Distanz zur katholischen Kirche bestimmen. Dazu brauche es den regelmäßigen Dialog auf verschiedenen Ebenen. Ausdruck davon seien etwa die Gespräche der Bischofskonferenz mit politischen Parteien. "Damit wollen die Bischöfe dazu beitragen, dass eine Kultur des konstruktiven Dialogs und wechselseitigen Respekts in der Gesellschaft gestärkt wird", hieß es in der Erklärung der Bischofskonferenz.

Norbert Hofer (FPÖ) und Kardinal Christoph Schönborn


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