USA: Jesuitenschule darf sich nicht mehr ‚katholisch’ nennen

29. Juni 2019 in Weltkirche


Die Schulleitung hat gegen den Willen des zuständigen Erzbischofs den Arbeitsvertrag mit einem Lehrer erneuert, der in einer ‚Homo-Ehe’ lebt.


Indianapolis (kath.net/LSN/jg)
Charles Thompson, der Erzbischof von Indianapolis, hat der Brebeuf Jesuit College Preparatory School untersagt, sich als katholische Schule zu bezeichnen. Die Schule hat sich geweigert, den Arbeitsvertrag eines offen homosexuellen Lehrers auslaufen zu lassen und diesen wieder angestellt.

Die Schule werde gegen die Entscheidung des Erzbischofs Berufung einlegen, gab P. Brian Paulson SJ bekannt, zunächst bei der Erzdiözese und wenn notwendig auch beim Vatikan. Paulson ist Provinzial der „Midwest“ Provinz der Jesuiten.

Der Lehrer hat vor zwei Jahren einen Mann zivilrechtlich „geheiratet“. Diese Tatsache wurde über soziale Medien bekannt. Die Erzdiözese Indianapolis drängte seit damals darauf, die Schule möge den Vertrag des Lehrers nicht verlängern, da seine Lebensweise der katholischen Sexual- und Morallehre widerspreche. Die Brebeuf School weigerte sich.

Mit einem Dekret vom 20. Juni hat Erzbischof Thompson nun entschieden, dass die Erzdiözese die Schule nicht mehr als katholische Schule anerkennt. Katholische Schulen seien „Orte des Lernens, an denen die Schüler dem lebendigen Christus begegnen“. Jede katholische Schule, ob in privater oder diözesaner Trägerschaft, müsse daher in ihren Arbeitsverträgen klarstellen, dass die Mitarbeiter alle Lehren der katholischen Kirche unterstützen, heißt es in dem Dokument.

Bedauerlicherweise habe die Brebeuf Schule sich entschieden, auf diese Vereinbarungen zu verzichten. Deshalb könne sie von der Erzdiözese Indianapolis nicht als katholische Institution anerkannt werden, heißt es in dem Dekret.

P. Paulson brachte in einer Stellungnahme seine Enttäuschung über die Entscheidung der Erzdiözese zum Ausdruck. Es handle sich bei dem betreffenden Lehrer nicht im einen Religionslehrer. Der Mann sei ein langjähriger und geschätzter Mitarbeiter, betonte er.

Die Schule kritisierte das Vorgehen Thompsons als direkte Einmischung in ihre Personalentscheidungen, die „beispiellos“ sei. Wären sie der Vorgabe des Erzbischofs gefolgt, hätten sie gegen ihr Gewissen gehandelt, gab die Schulleitung bekannt.



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