Südkoreanischer Bischof: "Träume von Papstreise nach Pjöngjang"

2. Juli 2019 in Weltkirche


Nach neuem Treffen von Trump und Kim Hoffnungen auf anhaltenden Dialog zwischen Nordkorea und den USA


Seoul-Rom (kath.net/KAP) In der katholischen Kirche in Südkorea gibt es nach wie vor große Hoffnungen auf einen anhaltenden Dialog zwischen Nordkorea und den USA zur nuklearen Abrüstung. Bischof Lazarus You Heung-sik von Daejeon hat das sonntägliche Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur SIR als "eine gute Nachricht" bezeichnet. Möglicherweise sei der letzte Gipfel zwischen Trump und Kim im Februar in Hanoi gar nicht richtig gescheitert, mutmaßte der Bischof: "Vielleicht haben die zwei die jeweilige Haltung ihres Gesprächspartners besser und tiefer verstanden."

Er hoffe darauf, dass die Gespräche zwischen Pjöngjang und Washington jetzt wieder neu in Fahrt kämen, auch wenn sie sicher auch künftig kompliziert seien, so der Bischof. Er rief dazu auf, "ohne Eile, Schritt für Schritt" vorzugehen.

"Ich träume davon und bete darum, dass der Papst nach Nordkorea reisen kann", sagte der Bischof von Daejeon weiters: "Durch einen Papstbesuch in Pjöngjang würde der nordkoreanische Führer wieder das Vertrauen der internationalen Gemeinschaft erobern. Allerdings kann es dazu nur kommen, wenn sich das Land der katholischen Kirche öffnet und eine Reaktivierung des Bistums Pyöngyang erlaubt, wo es derzeit keinen Bischof und keinen katholischen Priester gibt." Kim Jong-un hatte Papst Franziskus im vergangenen Jahr eine mündliche Einladung zu einem Besuch zukommen lassen.

Donald Trump hatte am Sonntag als erster amtierender US-Präsident nordkoreanischen Boden betreten. Bei dem Treffen am Grenzort Panmunjom schüttelten sich Trump und Kim die Hand und vereinbarten eine Wiederaufnahme der Atomverhandlungen, die im Februar beendet worden waren. Die staatliche nordkoreanische Presseagentur KCNA schrieb am Montag, mit einem "produktiven Dialog" solle nun ein "neuer Durchbruch bei der Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel" erzielt werden.

Papst Franziskus hatte die historische Begegnung Trumps und Kims am Sonntag als "gutes Beispiel der Kultur der Begegnung" gewürdigt. "Ich grüße die Beteiligten mit dem Gebet, dass diese bedeutende Geste einen weiteren Schritt auf dem Weg des Friedens darstellen möge", sagte Franziskus beim Angelusgebet auf dem Petersplatz.

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