10. Juli 2019 in Österreich
Initiatorin von www.prayforaustria.at ist Katholikin und Unternehmensberaterin Hélène Cuenod: Will nach Skandal um "Ibiza-Video" mit ökumenischer Initiative "aktiv etwas für Österreich tun"
Wien (kath.net/KAP) Ab sofort gibt es in Österreich eine neue Online-Plattform, auf der man für politische Verantwortungsträger beten kann. Unter www.prayforaustria.at haben gläubige Christen die Möglichkeit, für einen von insgesamt 274 Politikern zu beten - für den Bundespräsidenten ebenso wie für Parteichefs, Landeshauptleute, Mitglieder des derzeit regierenden Expertenkabinetts oder Angehörige des National- oder Bundesrats. Wer für sie beten möchte, sucht sich gezielt jemanden aus oder bekommt eine Person per Zufallsprinzip zugelost. Zusätzlich deklariert der oder die Betende im Internet, ob einmal am Tag, einmal die Woche oder einmal im Monat gebetet werden soll.
Initiatorin der neuen Online-Gebetsplattform ist Hélène Cuenod, eine 45-jährige gebürtige Schweizerin und seit 2002 in Wien als Unternehmensberaterin tätige engagierte Katholikin. Sie möchte mit dieser Initiative aktiv etwas für Österreich tun, wie sie am Dienstag gegenüber "Kathpress" erklärte. Sie persönlich sei von der Kraft des Gebetes überzeugt. "Es gehört zu unseren christlichen Aufgaben, dass wir für unsere Politiker beten", betonte Cuenod. Christen würden das unter anderem im Zuge der Fürbitten in den Gottesdiensten regelmäßig machen - "da geht aber noch mehr!" Mithilfe der Online-Initiative soll erreicht werden, dass "noch viel mehr Menschen für die Politik und Politiker unseres Landes beten können".
Den Anstoß für die Initiative gab laut Cuenod ausgerechnet ein Skandal - der Rücktritt des ehemaligen Vize-Kanzlers Heinz-Christian Strache nach dem bloßstellenden "Ibiza-Video" Mitte Mai. "Nachdem bekannt wurde, dass uns im September Neuwahlen ins Haus stehen, habe ich den Entschluss gefasst. Ich möchte allen, die politisch eine Verantwortung für Österreich tragen, eine persönliche Unterstützung zukommen lassen, indem für sie oder ihn gebetet wird", so die Initiatorin: "Ich möchte nicht irgendwann dasitzen und darüber diskutieren, was alles schlecht läuft. Sondern ich möchte aktiv etwas tun und ich bin überzeugt davon, dass ein Gebet Kraft, Zuversicht und Frieden gibt. Es hilft, in turbulenten oder unklaren Situationen klarer zu sehen und gute Entscheidungen zu treffen."
Zahlreiche Unterstützer
Die Initiative sei bewusst überkonfessionell angelegt und solle auch einen wichtigen ökumenischen Impuls setzen, hofft die viele Jahre in der Entwicklungszusammenarbeit engagierte Cuenod. Auf der Website findet sich eine Auswahl an verschiedenen Gebetsformen der jeweiligen christlichen Konfessionen, Mitbetende werden aufgefordert, jene auszuwählen, "mit der du dich am wohlsten fühlst".
Mitmachen und mitbeten kann jeder, der sich online registriert. Auf der seit Dienstag offiziell gelaunchten aktivierte Website deklarieren sich bereits mehr als 100 Personen als aktiv Betende für Politiker. "Das zeigt mir, dass wir absolut den Nerv der Zeit getroffen haben", so Hélène Cuenod. Ihr Ziel sei eine "kraftvolle Gebetsbewegung", die Österreich bis zu den Nationalratswahlen im September und vor allem alle Politiker des Landes stärkt." (Link: www.prayforaustria.at)
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