Konflikt um Institut Johannes Paul II. eskaliert weiter

20. August 2019 in Familie


Anonymer Brief einer Insider-Quelle: Der „gewaltsame Umbruch im Lehrpersonal“ und die „drastische Änderung des Lehrplans und der Ausrichtung der akademischen Forschung“ habe Schockwellen durch die Kirche gesendet.


Rom (kath.net) Der Konflikt um Änderungen im vatikanischen Institut Johannes Paul II. eskaliert weiter. In einem neuen Brief, der vom angesehenen italienischen Journalisten Aldo Maria Valli veröffentlicht wurde, sagte eine aus Vorsichtsgründen ungenannt bleibende, informierte Quelle, dass der „gewaltsame Umbruch im Lehrpersonal“ und die „drastische Änderung des Lehrplans und der Ausrichtung der akademischen Forschung“ Schockwellen durch die Kirche gesendet und eine Reaktion ausgelöst hätten, die „in Intensität und Dauer beispiellos im Pontifikat von Papst Franziskus ist“. Das berichtete „LifeSiteNews“ und dokumentierte den zunächst auf Italienisch veröffentlichten Brief in englischer Übersetzung (Link siehe unten).

Der Kanzler des Instituts, Erzbischof Vincenzo Paglia, und der Präsident Pierangelo Sequeri würden nach Angaben der „informierten Quelle“ über „mächtige Mittel zur Eindämmung der Massenmedien und zur Abschreckung vor Bedrohungen“ verfügen. Er merkte an, dass mehrere Journalisten „gezwungen waren, das Schreiben über die Angelegenheit aufzugeben“, nachdem ihre Redakteure „bedrängende Telefonanrufe“ erhalten hatten.

Paglia und Sequeri würden „immer noch darum kämpfen, das Feuer zu löschen“, da der Schock über die jüngsten Ereignisse „dank mehrerer italienischer und internationaler Zeitungen und Websites“ weiterhin in der katholischen Welt widerhallt. Offenbar bereitet das Institut gerade eine Pressemeldung mit Antwortversuchen vor.

Eine wichtige Frage, die unbeantwortet blieb, ist die, welche Rolle Papst Franziskus bei der Entlassung von Top-Professoren des Instituts innehatte, berichtet „LifeSiteNews“ unter Hinweisen auf bsp. den ehemaligen Präsidenten und Vorsitzenden der Abteilung für fundamentale Moraltheologie, Mons. Livio Melina und Lehrstuhl für spezifische Moraltheologie, P. José Noriega. Es sei auch unklar, welche Rolle der Heilige Vater bei umfassenden Änderungen des Lehrplans spielte, einschließlich der Eliminierung der fünf Master-Programme des Instituts und der wichtigsten Kurse wie fundamentale Moraltheologie. Beobachter würden feststellen, dass Erzbischof Paglia bei der Durchführung derart weitreichender Veränderungen nicht allein hätte handeln können. Im September 2017 hatte Papst Franziskus mit dem Motu Proprio Summa Familiae das von Johannes Paul II. gegründete ursprüngliche Institut „unterdrückt“ und es durch ein neues Institut „ersetzt“, um die in Amoris Laetitia enthaltenen Lehren weiterzuführen. Er hat die Angelegenheit noch nicht kommentiert, so „LifeSiteNews“.

Link zum Beitrag und Brief in englischer Übersetzung: Vatican ‘struggling to put out fire’ of public scandal over JPII Institute purge


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