11. September 2019 in Deutschland
Deutsche Politikwissenschaftlerin Ulrike Ackermann mahnt zu mehr Sachlichkeit: Die Klimarettung als obersten politischen Primat über alles zu setzen komme fast einer Religion gleich
Köln (kath.net)
Die deutsche Politikwissenschaftlerin Ulrike Ackermann hat in der Debatte um Klimaschutz mehr Sachlichkeit angemahnt. Es bringe nichts, in einem Alarmismus die Weltkatastrophe an die Wand zu malen, der nur radikal begegnet werden könne. Die Klimarettung als oberstens politischen Primat über alles zu setzen, komme fast einer Religion gleich, sagte die Politologin im Deutschlandfunk, wie die Evangelische Nachrichtenagentur idea berichtet. Ackermann fordert, rational über einen verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen zu debattieren. Nach Ansicht der Expertin ist die Klimapolitik der vergangenen Jahrzehnte in Deutschland von zahlreichen Widersprüchen geprägt: Der schnelle Atomausstieg hat dazu geführt, dass wir zum Teil schmutzigen Strom aus unseren EU-Nachbarländern importieren müssen, obwohl wir die großen Vorbilder im Kampf gegen die Erderwärmung sein wollen.
Die damit einhergehenden Strompreiserhöhungen hätten zu Ungerechtigkeiten und Beschränkungen der Freiheit für viele Bürger geführt. Ackermann ist Gründerin und Direktorin des John Stuart Mill Instituts für Freiheitsforschung in Heidelberg.
Die Wissenschaftlerin wandte sich ferner gegen die Behauptung von Vertretern der linken Kulturkritik, der westliche Wohlstand sei durch Kolonialisierung und Globalisierung entstanden. Dabei hätten Teile Afrikas ihren Wohlstand nicht ohne die Wechselwirkungen mit dem westlichen Kapitalismus erreichen können. Daraus ein einseitiges Ausbeutungsverhältnis zu konstruieren, halte ich für verwegen, so Ackermann.
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