13. September 2019 in Aktuelles
Nach Papst Franziskus haben Bischofskongregation und der Päpstliche Rat für die Gesetzestexte deutliche Kritik am Synodalen Weg von Kardinal Marx geübt: Deutsche führten Beschlüsse über Fragen herbei, die nicht in Kompetenz einer Ortskirche seien
Vatikan-Bonn (kath.net)
Zwischen einigen katholischen Bischöfen in Deutschland und dem Vatikan gibt es offensichtlich einen deutlichen Konflikt. Nach dem Brief von Papst Franziskus im Juni mit deutlicher Kritik am "synodalen Weg" hat jetzt Präfekt der Kongregation für die Bischöfe, Kardinal Marc Ouellet, nachgelegt und in einem Schreiben an Kardinal Marx diesen klipp und klar an die Mahnungen des Papstes erinnert und die deutschen Bischöfe vor Schritten gewarnt, die nicht in Übereinstimmung mit der Weltkirche stünden. Dies berichtet die FAZ. Konkret geht es in der Kritik an Entwürfen über das Statut für den Synodalen Weg, in dem unter anderem Entscheidungsverfahren und Abstimmungsquoren festgelegt wurden. Dazu wurde von der Bischofskongregation der Päpstliche Rat für die Gesetzestexte eingeschaltet. In einem Gutachten über die kirchenrechtliche Zulässigkeit einzelner Regelungen soll es laut FAZ zu einem vernichtenden Ergebnis gekommen sein: Die Laien drohen dadurch die Bischöfe zu majorisieren. Außerdem möchten die Deutschen auch Beschlüsse über Fragen herbeiführen, die nicht in die Kompetenz einer Ortskirche fielen.
Kardinal Marx hat am Freitag zum Schreiben Stellung genommen und laut einer Aussendung folgendes gemeint: "Das Gutachten des Päpstlichen Rats thematisiert die Entwurfsfassung der Satzung mit Stand vom Juni 2019 und berücksichtigt noch nicht die im Juli und nach der Sitzung des Ständigen Rats im August fortgeschriebene Fassung, die bereits einige Textpassagen nicht mehr enthält, auf die sich das Gutachten bezieht. Kardinal Marx hat bereits in der Sache Kontakt mit dem Präfekten der Kongregation für die Bischöfe aufgenommen. Er wird den Brief sowie das Gutachten nutzen und in der kommenden Woche in Rom Gespräche führen, in denen etwaige Missverständnisse ausgeräumt werden sollen."
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