4. Oktober 2019 in Weltkirche
Emeritierter Erzbischof von Hongkong übt erneut schwere Kritik an der China-Politik des Vatikans und am Schweigen des Heiligen Stuhls zu den Unruhen in Hongkong
Vatikan (kath.net)
Kardinal Joseph Zen, emeritierter Erzbischof von Hongkong hat in einem Interview mit der Welt schwere Kritik am Vatikan geübt, weil dieser sich nicht zu den Unruhen in Hongkong geäußert hat. Leider gibt es im Heiligen Stuhl Kräfte, die mit allen zur Verfügung stehenden Ressourcen auf so eine Ostpolitik drängen, eine Politik, die auch Papst Franziskus mag. Die Vereinbarung war ein Fehler, sie hat die Untergrundkirche in China verraten, meint der Kardinal und erinnert an ein Dokument aus dem Juni, das die Gläubigen auffordert, der offiziellen Kirche beizutreten. Dies sei aber eine abtrünnige Kirche. Der Heilige Stuhl hat jene verraten, die gläubig sind und Unterstützung gebraucht hätten und im Gegenzug nichts von Peking bekommen.
Laut Zen bleibe der Vatikan stumm, während die ganze Welt auf Hongkong blicke. Die Diözese Hongkong sei hier auf einer Linie mit dem Heiligen Stuhl. Laut dem Kardinal haben die Kommunisten China ruiniert, sowohl die Menschen als auch die Werte. Heute regieren laut Zen in China Macht und Geld. Das sei aber kein Fortschritt.
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Archivfoto: Kardinal Zen bei der Verleihung des Stephanuspreises 2018
Foto oben: Kardinal Zen (c) Thomas Schirrmacher/kath.net
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