23. Oktober 2019 in Aktuelles
Der durch Medienberichte über ein verlustreiches Immobiliengeschäft unter Druck geratene Kurienkardinal Becciu will sich zu der Affäre derzeit nicht öffentlich äußern - Zur Begründung verwies er auf laufende interne Untersuchungen
Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der durch Medienberichte über ein verlustreiches Immobiliengeschäft unter Druck geratene Kurienkardinal Giovanni Angelo Becciu (Archivfoto) will sich zu der Affäre derzeit nicht öffentlich äußern. Auf "Kathpress"-Anfrage lehnte er am Dienstag eine Stellungnahme zu seiner Rolle bei den Investitionen und zu einer möglichen persönlichen Verantwortung ab. Zur Begründung verwies er auf laufende interne Untersuchungen.
Laut Recherchen verschiedener Medien hatte im Jahr 2014 eine damals von Becciu geleitete Abteilung des vatikanischen Staatssekretariats umgerechnet 160 Millionen Euro in Anteile an einem Bürohaus in London investiert, das sich anschließend als defizitäre Anlage entpuppte. Für die Übernahme des kompletten Gebäudes und die Ablösung einer Hypothek zahlte der Vatikan laut der Zeitung "Financial Times" anschließend weitere rund 340 Millionen.
Einer Indiskretion der vatikanischen Gendarmerie zufolge wurde Anfang Oktober unter anderem ein früherer Sekretär Beccius suspendiert. Offiziell gab der Vatikan bisher nur die Durchsuchung mehrerer Büros und die Beschlagnahmung von Beweismaterial bekannt.
Mögliche Straftatbestände wurden in dem Zusammenhang nicht genannt.
Papst Franziskus hatte seinen langjährigen "Innenminister" Becciu bereits im Mai 2018 an die Spitze der weniger einflussreichen Heiligsprechungskongregation versetzt.
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