4. November 2019 in Aktuelles
"Ich mag es, auch in der Gegenwart spezielle Räume der Stille, Meditation und des Gebets sowie des Entbehrens zu schaffen"
Rom (kath.net/KAP) Der Schweizer Star-Architekt Mario Botta findet die derzeit hohe Nachfrage nach neuen Sakralbauten paradox. "Es ist paradox, aber in der heutigen, säkularisierten Gesellschaft, die von spirituellen Bedürfnissen entfernt scheint, werde ich für die Errichtung von Kirchenbauten angefragt", sagte er gegenüber "Kathpress" am Freitag. Er habe inzwischen schon rund 25 Kirchen und Kultusorte geschaffen. Aktuell sei eine Moschee in Südchina in Arbeit; zudem laufe ein Projekt für eine "große katholische Kirche in Seoul".
Der 76-jährige Schweizer ist für seine charakteristischen, auf einfache und klare Formen reduzierten Bauten international bekannt. Auch Papst Benedikt XVI. schätzte den Architekten aus Lugano: 2013 berief er ihn in die Päpstliche Akademie der schönen Künste; 2018 erhielt Botta den Joseph-Ratzinger-Preis. Der päpstliche Kulturbeauftragte, Kardinal Gianfranco Ravasi, schätzt Bottas Sakralbauten, da es ihm gelinge, Transzendenz zu vermitteln. Etwa durch die Lichtgestaltung und ein Zusammenspiel von Liturgie, Architektur und Ästhetik.
"Ich mag es, auch in der Gegenwart spezielle Räume der Stille, Meditation und des Gebets sowie des Entbehrens zu schaffen", sagte Botta. Wichtig ist ihm dabei, dass die formalen Mittel und die Raumgestaltung ihrer Zeit entsprechen: "Es ist schön, ohne funktionalen Zwang Ausdrucksmöglichkeiten der Kultur unserer Zeit zu finden", so der Architekt.
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Foto Botta (c) Wikipedia/CC BY-SA 3.0/Sanyam Bahga
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