Kardinal Burke: Ich werde nicht Teil eines Schismas sein

12. November 2019 in Weltkirche


Der US-Kardinal erklärte in der New York Times, dass er kein Feind von Franziskus sei und dass es derzeit einen Ausfall bei der zentralen Lehrautorität des römischen Pontifikats gäbe


New York (kath.net)
Kardinal Raymond Burke, der bekannte US-Kardinal, hat in einem Interview mit der New York Times den Österreicher Alexander Tschugguel für das Entwenden der Pachamama-Statuen aus einer römischen Kirche und das Werfen in den Tiber gelobt. Dies sei ein "mutiges Zeugnis für den Glauben" gewesen. "Ich kann es verstehen, warum er es nicht tolerierbar gehalten hat, dass heidnische Götzen in einer katholischen Kirche aufgestellt werden." Dies erinnere ihn an eine ähnliche Situation im Alten Testament, an die Makkabäer und die so vielen Bekenner und Märtyrer, die nicht toleriert haben, dass der katholische Glaube durch die Anbetung von Götzen verleugnet werde.

Angesprochen auf die Frage der Liturgie erklärte Burke, dass er mit der "Alten Messe" aufgewachsen sei. Er habe sich daher sehr gefreut, als Johannes Paul II. die Zelebration erlaubt habe. Er habe daraufhin beide Formen zelebriert. Burke betonte, dass er sich auch nicht gegen eine bestimmte Form der Feier des Ritus ausspreche.

Burke betonte in dem Interview auch, dass er papsttreu und kein Feind von Franziskus sei. In den Begegnungen, die er hatte, wurde er von Franziskus nie zurechtgewiesen. Franziskus sei für ihn auch ein legitim gewählter Papst, für den er jedes Mal bei der Heiligen Messe bete. Er sehe es trotzdem als seine Pflicht, Kritik zu üben, wenn dies notwendig sei, zum Beispiel bei der Amazonassynode oder bei der Familiensynode. "Ich habe mich nicht geändert. Ich lehre noch immer dasselbe, was ich immer gelehrt habe und das sind nicht meine Ideen."

Der Kardinal kritisierte dann aber in aller Deutlichkeit, dass Franziskus sich weigere, sein Lehramt auszuüben. "Es gibt einen Ausfall bei der zentralen Lehrautorität des römischen Pontifikats." Als Beispiel brachte Burke dann die Situation in Deutschland. "Die katholische Kirche ist auf dem Weg dazu eine Nationalkirche zu werden, mit Praktiken, die nicht in Übereinstimmung mit der Weltkirche stehen." Als Beispiel für den Vorwurf brachte Burke dann Riten für Homosexuelle oder auch gemischte Ehen, bei denen beide die Eucharistie empfangen. "Das sind ernste Angelegenheiten."

Ein Schisma könne laut Burke niemals der Wille Christi sein. Er werde von Menschen immer wieder darauf angesprochen, in ein Schisma zu gehen. "Und ich sage Nein, das ist nicht möglich. Unser Herr möchte das nicht und ich werde nicht Teil eines Schismas sein." "Er vertraue auf unseren Herren. Dieser sagte: Ich bin immer bei euch, alle Tage bis zum Ende der Welt. Ich vertraue darauf, dass der Herr dies alles irgendwie zu einem guten Abschluss bringt." Bis dahin werde es aber künftig noch einiges Leid zu ertragen geben.


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