27. November 2019 in Jugend
Am 23. und 24. November fand in Linz die Gebetskreiskonferenz der Loretto Gemeinschaft statt - Eine kleine "MEHR-Konferenz" für Österreich - VIDEOS - Von Linda Noé
Linz (kath.net/ln)
Am 23. und 24. November fanden sich zum dritten Mal rund 300 junge Menschen zur jährlichen Gebetskreiskonferenz der Loretto Gemeinschaft mitten im Herzen vom Linz, im U-Hof, zusammen. Auffallend freundliche junge Mitarbeiter wiesen durch Wegweiser mit der charakteristischen roten Taube den Besuchern den Weg von der bereits adventlichen Betriebsamkeit der Innenstadt hinauf in den Saal mit der sehr ansprechend gestalteten Bühne- eine kleine MEHR- Konferenz in Österreich?
Diese Assoziation verstärkte sich durch den für Loretto typischen musikalisch sehr professionellen Lobpreis und dem folgenden ersten Impuls der Konferenz. Es sprach Veronika Lohmer, die als Lobpreisleiterin und Mitarbeiterin des Gebetshaus Augsburg allen Interessierten wohl bekannt sein dürfte. Unter dem Titel Warum Lobpreis, warum Gebet? verstand es die zierliche Mutter zweier Buben mit der großen Stimme, für die Anbetung zu begeistern. Dabei gehe es nicht um die Musik, sondern darum, dass diese ein Weg zu Gott sei, in dem sie uns daran erinnere, wer Gott ist und wer wir sind, was Gott tut. Lobpreis ist wie eine Seilwinde, die man am eigenen Gürtel festmachen kann, an der Gott einen zu sich zieht! Veronika Lohmer sprach von drei Räumen, die sich durch den Lobpreis auftun würden: der Raum der Begegnung, der Raum der Wiederherstellung, und der Raum des sich Schenkens. Lohmers Impuls endete mit dem Blick auf die Brautwerbung im jüdischen Raum zur Zeit Jesu, an den Becher, den der Mann seiner Erwählten zum Brautbund anbot, und der uns an den Becher erinnere, den Jesus im letzten Abendmahl installierte. Eine starke Überleitung für die darauffolgende Feier der Heiligen Messe als Höhepunkt des Vormittags. An die MEHR Konferenz erinnerte wiederum die Tatsache, dass in den Pausen dauerhaft ruhiger Lobpreis auf der Bühne weitergespielt wurde, der die Teilnehmer zum Verweilen und mitbeten einlud.
Der Nachmittag wurde eröffnet durch eine Session mit Christian Heidenbauer, selbst Berufsmusiker und Leiter bei ID-Worship, einem Apostolat von Loretto, in dem man sich als Lobpreisleiter weiterbilden kann. Das Ziel von Lobpreis definierte er als Intimität mit Gott, ein Eintreten in einen Heiligen Raum, eine Türe, die sich öffne, wenn man die Barmherzigkeit Gottes betrachte, woraus große Dankbarkeit fließe, die ein Schlüssel für die heilige Gegenwart Gottes sei. Praktische Fragen wurden beantwortet, zum Beispiel, wie man sich als Gebetsgruppe im Lobpreis verbessern könne: durch Üben, auswendig lernen, die Freundschaft untereinander zu stärken, kritikfähig zu sein, an den eigenen musikalischen Skills zu arbeiten und in der stillen Kammer zu beten. Der selbst dahingehend immer authentisch wirkende Christian Heidenbauer zitierte bei aller wichtigen Professionalität John Wimber: Der Charakter eines Lobpreisers ist wichtiger als sein Talent.
Im Verlauf des Nachmittags folgten verschiedene Workshops zur Auswahl, von denen jeder Teilnehmer zwei besuchen konnte: In welcher Phase ist mein Gebetskreis, Lobpreis mit der Bibel, Gute Leiter braucht das Land, Die Kirche entstauben, Haltungsschäden und warum- über Gebetshaltungen und warum wird das so machen? sowie Into deeper worship. Dabei sprachen unter anderem Loretto- Gründer Georg Mayr-Melnhof, Home Mission Base Leiter Patrick Knittelfelder und Pater Andreas Hasenburger CPPS. Der Konferenz-Tag wurde beschlossen mit einem starken Abend des Heiligen Geistes im gemeinsamen Gebet und Lobpreis.
Der Sonntag startete mit einer wiederum sehr schön gestalteten Feier der Heiligen Messe mit einer Predigt von Pater Andreas Hasenburger, die hier auf kathtube nachzuhören ist.
Der Leiter der Loretto-Gemeinschaft, Maximilian Oettingen, hielt anschließend den letzten Impuls vor den nimmermüden, immer begeistert mitgehenden und durchschnittlich jungen Konferenzteilnehmern. Sein Thema lautete Ein Herz wie David. Wie David das Morgenrot wecken- und geistlich initiativ sein zu wollen, sei eine Tugend, eine Entscheidung. Das müsse ganz alleine, ohne Publikum beginnen, dort, wo Gott etwas wachsen ließe. Man küsst nur jemanden, der auch bereit ist! stellte Oettingen klar, Bezug nehmend auf die Küsse im Hohelied der Liebe. Als weiteres Bild für seine Betrachtungen stellte er das des Thrones in den Raum, zu dem man durch ein zerknirschtes Herz Zugang bekäme. Kleinheit und Herrschaft, das Lamm auf dem Thron, gehören zusammen. Im Leiden bei Gott zu sein und zu bleiben, öffnet Türen für andere!. Oettingen erinnerte daran, dass das Magnifikat Mariens als Lobpreis zu Beginn des neuen Bundes stehe. Durch diesen Lobpreis der Muttergottes würden Mächtige vom Thron gestürzt- dies sei fast wie ein kleiner Exorzismus.
David musste außerdem einen Blick in den Himmel gehabt haben, als er in Ergänzung zum jüdischen Tieropfer die Verehrung Gottes durch den Lobpreis in seinem Zelt installierte. Immerwährender Lobpreis sei, wie auch heute das Stundengebet, eine Art und Weise, den ganzen Tag durch Gotteslob zu heiligen, und eine Ergänzung zur Feier der Heiligen Messe, die natürlich trotzdem der Höhepunkt des Tages sei, stellte Oettingen fest. Die Richtung dieser Art von Gebet ist immer: wie im Himmel, so auf Erden. Wir setzen himmlische Wirklichkeiten auf Erden frei durch Lobpreis. Im Himmel geschieht Lobpreis zur Ehre Gottes. Das ist viel mehr als nur ein emotionales Aufwärmen! bekräftigte er. Am Tisch des Herrn sind wir getrennt mit manch anderen christlichen Geschwistern, aber im Zelt David´s können wir bereits vereint Ihm die Ehre geben! Die dritte Gebetskreiskonferenz der Loretto Gemeinschaft schloss mit einer Sendungsfeier der Teilnehmer in ihre Heimatorte. Ein im Rahmen der Konferenz gehaltenes Interview mit Loretto Gründer Georg Mayr-Melnhof folgt demnächst auf kath.net.
Vortrag von Maxi Oettingen: Ein Herz für David
P. Andreas Hasenburger - Predigt
Veronika Lohmer: Das große Why - Warum Lobpreis, Warum Gebet?
Patrick Knittelfelder - Die Kirche entstauben
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