11. Dezember 2019 in Weltkirche
Vatikanischer Kardinal-Staatssekretär Parolin dankt Palästinenser-Präsident Abbas für Unterstützung bei Bauprojekt - Papst zur Teilnahme an den für nächstes Jahr vorgesehenen Feiern in der renovierten Basilika eingeladen
Vatikanstadt-Jerusalem (kath.net/KAP) Die erfolgreiche Restaurierung der Geburtsbasilika in Bethlehem ist für Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin auch "ein Aufruf, eine Verpflichtung zum Frieden". Das hat die "Nummer zwei" des Vatikan bei einer offiziellen Präsentation der so gut wie abgeschlossenen, mehrjährigen Renovierungsarbeiten an der Geburtsbasilika betont. Im Heiligen Land bedeute der Aufruf zum Frieden vor allem "Frieden als Frucht der Gerechtigkeit", sagte Parolin laut dem Pressedienst "Fides" bei einer Veranstaltung am 6. Dezember in den Vatikanischen Museen, an der auch der palästinensische Außenminister Riad al-Maliki teilnahm. Es gehe um einen Frieden, "der mühsam, aber beharrlich durch die Bereitschaft zu Versöhnung und gegenseitigem Respekt und durch den Willen zum Dialog und zur Liebe erreicht wird".
Die "geduldige, kompetente und präzise Renovierungsarbeit" habe die Pracht der Geburtsbasilika wieder für alle sichtbar gemacht, betonte der Kurienkardinal. Die Schätze dieses Denkmals seien ein "herausragendes Erbe der Menschheit". Besonders groß sei die Freude der Gläubigen, denn die sorgfältige Restaurierungsarbeit lasse an "diesem heiligen Ort, der den Christen so am Herzen liegt", das Geheimnis Gottes, der zum Heil der Menschen selbst Mensch geworden sei, "noch mehr erstrahlen".
Dem Griechisch-Orthodoxen Patriarchat von Jerusalem, der Kustodie der Franziskaner im Heiligen Land und dem Armenisch-Apostolischen Patriarchat von Jerusalem, die gemeinsam die Geburtskirche betreuen, dankte Parolin für "ein schönes Zeugnis der Zusammenarbeit". Ebenso sprach er dem palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas, "der sich das Projekt zu Herzen genommen" habe, seinen Dank aus.
Einladung an Papst
Der Direktor des Kirchen-Ausschusses im Präsidentenamt in Ramallah, Ramzi Khoury, überbrachte in einer Ansprache "im Namen von Präsident Abbas eine besondere und persönliche Einladung an Seine Heiligkeit Papst Franziskus, im nächsten Jahr Palästina zu besuchen", um an der offiziellen Feier zur Vollendung der Restaurierung der Geburtskirche teilzunehmen. Außenminister al Maliki berichtete, dass er in einem Haus gegenüber der Geburtsbasilika in Bethlehem geboren worden sei und als Bub die angrenzende Schule der Franziskaner besucht habe.
Bei der Präsentation wurde auch ein kurzer Dokumentarfilm über die Restaurierungsarbeiten vorgeführt. Die Restaurierung begann 2013 auf Initiative der drei kirchlichen Gemeinschaften, die spezifische Verwaltungsrechte und Eigentumsansprüche im Hinblick auf die Basilika haben, die vom sogenannten "Status Quo" geregelt werden. Rund 400 Restaurierungsexperten und spezialisiertes Personal wirkten mit, um dem heiligen Ort, den die UNESCO zu den gefährdeten historischen Bauten gezählt hatte, wieder den alten Glanz zu verleihen.
Die Geburtsbasilika gehört zu den großen konstantinischen Sakralbauten im Heiligen Land. Bei der Eroberung des Heiligen Landes durch die sassanidischen Perser im 7. Jahrhundert blieb die Geburtsbasilika verschont, möglicherweise wegen der Darstellung der "Heiligen Drei Könige" in persischer Tracht. In ihrer heutigen Gestalt geht die Geburtsbasilika auf die Erneuerung in der Zeit des Lateinischen Königreichs zurück.
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Archivfoto Geburtskirche (c) Pater Andreas Hermann Fritsch FSO
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