8. Jänner 2020 in Deutschland
Das Geld stammt offiziell aus "Mitteln des Erzbistums" - Der österreichische Kanzler Kurz kritisiert private Seenotretter: "Und so führt das Vorgehen der privaten Seenotretter am Ende zu mehr Toten"
München (kath.net)
Der Münchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, hat erneut 50.000 Euro für die umstrittene Seenotrettung gespendet, diesmal wurde die Spende für ein geplantes Seenotrettungsschiff des Bündnisses United 4 Rescue übergeben. Dies berichtet die "Welt". Das Geld stammt offiziell aus "Mitteln des Erzbistums".
Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hatte vor einiger Zeit erklärt, sich nicht an dem Bündnis zu beteiligen. Das Schiff gilt inzwischen sogar innerhalb der evangelischen Kirche als umstritten, auch bekannte Kritiker wie der Wiener Theologe Ulrich Körtner werfen dem EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm laut der WELT eine "moralisierende Haltung" in der Flüchtlingspolitik vor.
Der designierte österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte vor wenigen Tagen in der BILD nochmals deutlich gemacht, dass privaten Seenotretter manchmal, ohne dass sie es wollen, die Schlepper unterstützen. "Und so führt das Vorgehen der privaten Seenotretter am Ende zu mehr Toten", erklärt der Kanzler und erinnert daran, dass durch das Retten im Mittelmeer und einem direkten Ticket nach Europa sich immer mehr Menschen auf den Weg machen und immer mehr dadurch ertrinken. "All jene, die glauben, etwas Gutes zu tun, müssen sich eingestehen, dass es diese erwiesene Steigerung der Toten durch ihr Vorgehen gibt. Das bedaure ich zutiefst und werde es weiter bekämpfen. Es darf nicht darum gehen, was nach außen hin vielleicht gut aussieht, sondern was funktioniert. Ein Modell der privaten Seenotrettung funktioniert nicht, so Kurz, der seit Montag wieder der Bundeskanzler von Österreich ist.
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