Opfer von Missbrauchspädagogen Kentler sammeln Geld für Klage

9. Jänner 2020 in Deutschland


RBB: Ab Ende der 1960-er Jahre „bis mindestens 2003 gaben Berliner Jugendämter Kinder und Jugendlichen zu pädophilen Pflegevätern“


Berlin (kath.net) „Bis mindestens 2003 gaben Berliner Jugendämter Kinder und Jugendlichen zu pädophilen Pflegevätern“. Das berichtet RBB, die Landesrundfunkanstalt für Berlin und Brandenburg. Zwei Opfer des 2008 verstorbenen Berliner Sozialpädagoge Helmut Kentler wollen nun Anklage erheben gegen das Bundesland Berlin bzw. den damals zuständigen Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Kentler hatte, so berichtete RBB weiter, seit Ende der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts über Jahrzehnte hinweg Jugendliche aus sozial schwierigen Verhältnissen zu pädophilen Männern in Pflege gegeben. Der Sozialpädagoge hatte vertreten, dass sich pädophile Männer als Pflegeväter besser um ihre Schützlinge kümmern würden als andere Pflegeeltern. Die Möglichkeit zu sexuellem Kontakt mit ihren Pflegekindern war für „den seinerzeit weithin anerkannten Psychologen kein Hinderungsgrund“. Die pädophilen Männer erhielten sogar Pflegegeld, berichtete der RBB weiter, „die West-Berliner Jugendbehörden ließen Kentler gewähren oder unterstützten ihn sogar“. Die beiden Opfer, die Klage erheben wollen, sammeln nun Geld für den bevorstehenden Prozess. Sie wollen auf Schadenersatz klagen.


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