4. Februar 2020 in Deutschland
Kardinal Müller übt scharfe Kritik am "Synodalen Weg": "Im suizidalen Prozess hat die Mehrheit beschlossen, dass ihre Entscheidungen auch dann gelten, wenn sie der katholischen Glaubenslehre widersprechen."
Rom (kath.net)
Der frühere Leiter der Römischen Glaubenskongregation, der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller, hat am Montag gegenüber "LifesiteNews" schwere Kritik am ersten Treffen des "Synodalen Wegs" in Deutschland geübt. Wörtlich erklärt Müller in dem Interview: "Im suizidalen Prozess hat die Mehrheit beschlossen, dass ihre Entscheidungen auch dann gelten, wenn sie der katholischen Glaubenslehre widersprechen. Das ist wie bei der Aufhebung der Weimarer Verfassung durch das Ermächtigungsgesetz. Eine selbsternannte Versammlung, die weder von Gott noch den Menschen, die sie angeblich vertreten, autorisiert ist, setzt die Verfassung der Kirche göttlichen Rechtes, die auf dem Wort Gottes (in Schrift und Tradition) beruht, außer Kraft."
Der Kurienkardinal kritisiert dann deutlich das System der Kirchensteuer in Deutschland und dass es bei diesem Prozess um eine "politische Bekehrung" geht, die aber nichts mehr mit der Lehre der Apostel zu tun hat: "Die Basis der bischöflichen Autorität ist nicht mehr die "Lehre der Apostel" (Apg 2, 42) und die "apostolische Vollmacht, im Namen Christi, die Kirche Gottes zu leiten, zu lehren und zu heiligen" ( Lumen gentium 18- 27), sondern ihre administrativ-disziplinäre Macht über das Geld und das Personal, die sie großzügig mit Laienfunktionären teilen wollen. Diese politische Bekehrung der Kirche ist die Abkehr von ihrer religiösen Sendung. Also: Vorwärts zurück in die Vergangenheit! Das reaktionäre Prinzip lautet: cuius pecunia eius ecclesia."
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