Vom Coronavirus geheilter Bischof nimmt Arbeit wieder auf

19. März 2020 in Weltkirche


Italienischer Bischof Napolioni aus der Diözese Cremona muss nach einem zehntägigen Spitalsaufenthalt aber noch unter Quarantäne bleiben


Rom (kath.net/KAP) Der mit dem Coronavirus infizierte Bischof von Cremona, Antonio Napolioni (62), hat nach einem zehntägigen Krankenhausaufenthalt seine Arbeit wieder aufgenommen. Vorerst müsse er in seinem Bischofshaus aber noch unter Quarantäne bleiben, sagte er in einem Interview der italienischen Zeitung "Avvenire" (Mittwoch). Napolioni war am 7. März in ein Spital gebracht worden, nachdem sich bei ihm Symptome einer Lungenentzündung gezeigt hatten. Danach wurde er positiv aus das Coronavirus getestet.

Im Krankenhaus sei er sofort isoliert worden, habe aber unter anderen mit einigen Priestern, die ebenfalls dort behandelt wurden, telefonisch Kontakt gehabt. Der Einsatz der Pfleger und Ärzte habe ihn beeindruckt, so der Bischof. Er habe für sie und mit ihnen gebetet und werde dies weiter tun.

Für ein persönliches Fazit der Erfahrung, an Covid-19 erkrankt und wieder geheilt worden zu sein, sei es noch zu früh, sagte Napolioni. Derzeit erlebe man eine "absurde Fastenzeit, die aber in gewisser Weise perfekt ist", eine eigene "Wüstenerfahrung". In der Fastenzeit gehe es "nicht um Schönheit der Rituale, sondern um das tiefe Geheimnis des Bösen, des Todes und der Verzweiflung, die es gibt", sagte der Bischof.

Vor allem gehe es jetzt darum, die verbreitete Zuschauer-Haltung aufzugeben. In seiner früheren Diözese hatte der Bischof nach seiner Aussage als Priester mit Erdbebenopfern zu tun. In Cremona, am Po gelegen, habe er mit Überschwemmungen gerechnet, "aber sicher nicht mit einer Virus-Pandemie". "Das Leben zwingt uns, die Wirklichkeit zu teilen. Da gibt es nicht viel Zeit, vorher zu räsonieren.

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