22. Juni 2020 in Prolife
Corona-Krise soll bei manchen Schweizerinnen zu Engpässen geführt haben, sodass sie sich vorgeburtliche Tötung ihres Kindes durch Abtreibung nicht mehr leisten können – Glücksfall für Ungeborene? Gastkommentar von Dominik Lusser/Stiftung Zukunft CH
Winterthur (kath.net/Stiftung Zukunft CH)
Die Corona-Krise kostet nicht nur, sondern rettet auch Leben, wie Zahlen zu Autounfällen aus Ländern mit rigorosem Lockdown zeigen. In manchen Ländern haben auch ungeborene Babys von der Corona-Krise profitiert, weil Abtreibungen als nicht lebensnotwendige medizinische Leistungen untersagt waren. Leider trifft dies auf die Schweiz nicht zu. Die Pendlerzeitung „20 Minuten“ hat am 18. Juni 2020 eine traurige Tatsache offenbart: 40 Millionen Franken habe die „Glückkette“ für Menschen in der Schweiz gesammelt, die durch die Corona-Pandemie in Not geraten seien. Und davon habe die Spendenorganisation 100’000 Franken für Verhütungsmittel und Abtreibungen an Sexuelle Gesundheit Schweiz (SGCH) überwiesen. Dies erstaunt schon deswegen, weil Abtreibungen zu den Pflichtleistungen der Krankenkassen gehören.
Tötungen auf Kosten der Glückskette?
Getreu ihrer Mission setzte sich SGCH dafür ein, dass das Töten ungeborener Kinder auch in den harten Corona-Zeiten ungehindert weitergehend konnte. Innerhalb von sechs Wochen seien bei Schwangerenberatungsstellen 39 Gesuche um Unterstützung für die Finanzierung von Verhütungsmitteln eingegangen und neun Anfragen von Schwangeren, die den Schwangerschaftsabbruch nicht vollständig hätten finanzieren können, sagt Daniela Enzler, Mediensprecherin von SGCH, der Dachorganisation der Fachstellen in diesem Bereich.
Für viele wohl eine böse Überraschung, sich als Spender der „Glückkette“ in der festen Meinung, Gutes zu tun, an der Auslöschung von bisher neun Menschenleben beteiligt zu sehen! Besonders bitter ist, dass bei SGCH auch minderjährige Mädchen „Hilfe“ finden, die zwar krankenversichert sind, die Abtreibung aber vor ihren Eltern verheimlichen wollen. Der beliebten Spendenorganisation, die mit dem Slogan „Die solidarische Schweiz“ wirbt, kann man hingegen keine Intransparenz vorwerfen. SGCH findet sich tatsächlich auf der Liste der 102 Organisationen, deren Projekte die „Glückkette“ mit ihren Corona-Geldern unterstützt.
Das Kind als Naturkatastrophe?
„Wir prüfen jeden einzelnen Antrag sehr genau und sind überzeugt von der Arbeit, die Sexuelle Gesundheit Schweiz leistet“, zeigt sich Priska Spörri von der „Glückkette“ überzeugt. Wer seine „Familienplanung“ – welch ein Euphemismus für die Liquidierung unschuldiger Babys! – aus finanzieller Not nicht regeln könne, habe doch schliesslich wirklich ein Problem.
„Traditionellerweise verbindet man unsere Arbeit in der Schweiz mit Naturkatastrophen“, sagt Spörri weiter. Mit der Corona-Pandemie sei man halt nun auch in neuen Feldern tätig. Für manche ist offenbar auch ein ungewolltes Kind eine Katastrophe, die man um jeden Preis abwenden können soll und darf. Und die „Glückkette“ bietet dazu Hand, indem sie mit dem Schweizer Ableger von IPPF (International Planned Parenthood Federation) – der weltweit grössten Abtreibungs- und Frühsexualisierungslobby – kooperiert. Eine wahrhaft unglückliche Kette von Umständen, nicht nur für die ungeborenen Babys, sondern auch für ihre schlecht beratenen, teils minderjährigen Mütter.
Der Autor leitet den Fachbereich Werte und Gesellschaft der Stiftung Zukunft CH
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