Vatikan fordert Medienstandards für Religions- und Meinungsfreiheit

24. Juni 2020 in Deutschland


Vatikan bei OSZE-Menschenrechtskonferenz/Schutzmaßnahmen gegen Intoleranz bei Internet-Dienstleistern und soziale Netzwerken – Es brauche "einen Raum, in dem beide Seiten ihre jeweiligen, auch kontroversen Ansichten mit Respekt vertreten können"


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Um Meinungs- und Religionsfreiheit zu gewährleisten, brauchen Medien nach Ansicht des Vatikan einerseits genügend Freiraum, andererseits müsse er verantwortungsvoll eingesetzt werden. Daher bräuchten Internet-Dienstleister und soziale Netzwerke "klare, transparente und nicht diskriminierende Standards". Diese sollten helfen, um "jede von Intoleranz geprägte Ausdrucks- oder Verhaltensweise zu verhindern", heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung der vatikanischen Delegation bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).

 

"Die Freiheit der Religion oder des Bekenntnisses schließt kritische Debatten oder ernsthafte Diskussionen über Religion nicht aus", heißt es weiter. Gleichwohl sei es nicht hinnehmbar, dass "Meinungsfreiheit als Rechtfertigung für Diskriminierung, Feindseligkeit oder Gewalt gegen eine Religion oder ihre Mitglieder" diene. Um den jeweiligen Interessen gerecht zu werden, braucht es nach Ansicht des Vatikan "einen Raum, in dem beide Seiten ihre jeweiligen, auch kontroversen Ansichten mit Respekt und ohne Furcht voreinander vertreten können".

 

Anlass der Einlassung ist das derzeitige "Implementierungstreffen zur menschlichen Dimension". Dieses gilt als größte jährliche Menschenrechtskonferenz Europas.

 

Zur Dokumentation - kath.net kritisiert auf Twitter die Berichterstattung der katholischen Portale KNA und kathpress über ein EWTN-Interview

        

 

 

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