30. Juni 2020 in Prolife
Konservativer Höchsrichter Roberts stimmt mit liberalen Richtern und kippt Pro-Life-Gesetz in Louisiana - US-Bischöfe wollen sich weiterhin für eine Gesetzesänderung einsetzen. Weißes Haus: "Unglückliches Urteil"
USA (kath.net)
Die US-Bischöfe haben eine Entscheidung des Obersten Gerichtshof von gestern Abend kritisiert, mit dem ein lokales Pro-Life-Gesetz im US-Bundesstaat Louisiana untersagt wurde. Bemerkenswert ist, dass der eigentlich als konservative Richter eingestufte Oberste Richter John Roberts sich der Entscheidung vier liberaleren Richtern anschloss und damit eine knappe Mehrheit für die Verfassungswidrigkeit anschloss. Roberts hatte bei einem ähnlichen Gesetz in Texas keine Verfassungswidrigkeit festgestellt. Es ist anzunehmen, dass in den nächsten Monaten auch weitere Pro-Life-Gesetze aus anderen US-Bundesstaaten vor dem Höchstgericht landen werden.
Erzbischof Joseph F. Naumann, der Pro-Life-Vorsitzende der US-Bischöfe, sprach von einem "grausamen Präzedenzfall". "Abtreibung beendet mit Gewalt das Ende eines Menschenlebens und verletzt oft Frauen. Als Katholiken verurteilen wir Abtreibung als eine schwere Ungerechtigkeit, die das fundamentale Recht auf Leben leugnet." Die Bischöfe kündigen auch, sich weiterhin dafür einzusetzen, dass der Oberste Gerichtshof bisherige Urteile beim Thema Abtreibung korrigiert.
Das Weiße Haus hat sich gestern ebenfalls kritisch zum Urteil geäußert und von einem "unglücklichen Urteil" gesprochen. Sprecherin Kayleigh McEnany betonte, dass der Oberste Gerichtshof damit die Gesundheit der Mütter und das Leben der ungeborenen Kinder abgewertet habe.
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