16. Juli 2020 in Weltkirche
Die Wallfahrt stand dieses Jahr im Zeichen des inneren Friedens und Überwindung des Rassismus. 2010 wurde Seligsprechungsprozess für Augustus Tolton eingeleitet.
Quincy (kath.net/jg)
Am 9. Juli hat zum vierten Mal eine Wallfahrt zum Grab des ehrwürdigen Dieners Gottes Augustus Tolton (1854-1897) stattgefunden. Tolton war der erste schwarze katholische Priester der Vereinigten Staaten. Dies berichtet die Catholic News Agency (CNA).
Die Wallfahrt begann vor einer katholischen Schule in Quincy (US-Bundesstaat Illinois) und endete beim Grab von Augustus Tolton am St. Peter Friedhof.
In diesem Jahr stand sie angesichts der Unruhen nach dem Tod von George Floyd in Polizeigewahrsam unter dem Anliegen des inneren Friedens in den USA. Tolton habe „die Würde jedes Menschen, geschaffen als Abbild Gottes“ gesehen, sagte Pfarrer Daren Zehnle, der die Wallfahrten ins Leben gerufen hat. Ein Ziel der Wallfahrt sei, dies den Menschen wieder bewusst zu machen. Sobald er von den Ereignissen um den Tod von George Floyd erfahren habe, sei ihm klar gewesen, er müsse beim Grab von Augustus Tolton um Frieden und Überwindung des Rassismus beten, sagte Zehnle.
Augustus Tolton wurde 1854 als Kind von Sklaven geboren. Den Eltern gelang während des Bürgerkrieges die Flucht. Tolton wuchs in Illinois auf und konnte ab 1880 in Rom ein Priesterseminar der Kongregation für die Verbreitung des Glaubens besuchen. 1886 wurde er in der Lateranbasilika zum Priester geweiht und kehrte dann nach Illinois zurück. Zunächst wirkte er in Quincy, ließ sich aber nach Schwierigkeiten mit einem weißen Priester in die Erzdiözese Chicago versetzen. 1897 starb er im Alter von 43 Jahren. Der Seligsprechungsprozess wurde 2010 eröffnet. Im Juni 2019 wurde ihm der Titel „ehrwürdiger Diener Gottes“ zuerkannt.
Foto: Public Domain, Wikipedia
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