18. Juli 2020 in Prolife
Wiener Weihbischof kritisiert leichteren Zugang zu Mifegyne - "All lives matter!" gilt für alle Menschen und Ungeborene
Wien (kath.net/KAP) Spätestens nach dem Skandal um rassistisch motivierte Polizeigewalt gegen Afroamerikaner in den USA ist klar, "jedes Menschen ist kostbar, einzigartig, wertvoll, für einen gläubigen Menschen sogar heilig": Das hat der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky in einem Kommentar in den Niederösterreichischen Nachrichten (15. Juli) festgestellt. Das Motto der Protestbewegung "All lives matter" (dt. Jedes Leben zählt) gelte damit für alle Menschen - und zwar auch für Ungeborene, so Turnovszky, der in der Bischofskonferenz für den Bereich Kinder- und Jugendseelsorge zuständig ist.
Dass künftig niedergelassene Frauenärzte die Abtreibungspille Mifegyne verschreiben können, sei daher nicht verständlich, kritisierte der Weihbischof. Das Medikament, das die Nährstoffversorgung des Embryos beendet, bringt laut Turnovszky "nur vordergründige Erleichterung, doch sie geht auf Kosten eines Menschenlebens". Wünschenswert wäre eine Gesellschaft, "in der Schwarze nicht misshandelt werden, Alte geschützt, wirtschaftlich Schwache gestützt und ungewollt Schwangeren das Ja zu ihrem Kind ermöglicht wird". Dies könne man erreichen, "indem alle zusammenhalten und einander helfen". Turnovszky weiter: "Das sollte in einem Land wie Österreich doch möglich sein. Oder hat bei uns doch nicht jeder Luft zum Leben?"
Auch der Umgang mit der Corona-Pandemie zeige, dass ältere und gesundheitlich beeinträchtigte Menschen aus der Risikogruppe zu schützen seien, "auch um einen hohen Preis". Trotz Vorsichtsmaßnahmen dürfe es durch die Folgen der Ausgangsbeschränkungen jedoch nicht wiederum zur Gefährdung anderer Menschenleben kommen, "denn jeder Mensch ist zu schützen".
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