Schwarze Pro-Life-Aktivisten empört über Umbenennung der Planned Parenthood-Klinik

28. Juli 2020 in Prolife


Planned Parenthoods Entscheidung, den Namen der rassistischen Gründerin Margaret Sanger von der Klinik in Manhattan, New York, zu entfernen, aber die Tätigkeit unverändert auf schwarze Gemeinden fokussiert weiter zu führen, stößt auf herbe Kritik.


New York (kath.net/FoxNews)
Planned Parenthoods Entscheidung, den Namen der rassistischen Gründerin Margaret Sanger von der Klinik in Manhattan, New York, zu entfernen und gleichzeitig die eigene Tätigkeit unverändert und auf schwarze Gemeinden fokussiert weiter zu führen, stieß auf herbe Kritik von schwarzen Lebensschützern.  

 

„Für mich war das in etwa so wie eine Namensänderung von Auschwitz“, sagte Roland Warren, der CEO von Care Net. Planned Parenthood des Großraums New York begründete diesen Schritt mit einer öffentlichen Verpflichtung, die schädlichen Verbindungen der eigenen Gründerin zur Eugenikbewegung ernst zu nehmen. 

 

Aber Warren und mehrere andere schwarze Pro-Life-Aktivisten werfen dem größten Abtreibungsanbieter der Nation vor, eine weitgehend „sinnlose“ Veränderung vorzunehmen und gleichzeitig einem unverhältnismäßig großen Teil der schwarzen Bevölkerung das Leben zu nehmen. Auch Christina Bennett verglich Planned Parenthoods Vorgehen mit einer Organisation, die den Namen eines Sklavenbesitzers entfernt, während ihre Angestellten am Menschenhandel beteiligt sind. Planned Parenthood habe die Absichten Sangers sogar auf eine höhere „Ebene“ gebracht, da seither der Zugang zu Abtreibung auf einen späteren Zeitpunkt in der Schwangerschaft ausgedehnt worden sei, sagte Bennett.

 

„Dieses unverhohlene Spiel eines ‚Genozid Light [Lite]‘ durch Planned Parenthood ist sowohl zutiefst beunruhigend als auch falschherzig", sagt Angela Stanton-King, die für einen Sitz im Kongress in Georgia kandidiert. „Deren Lösung für diese Wahrheit besteht darin, ihren Namen von einem Gebäude zu tilgen, um Generationen des Schadens zu 'tilgen'. Historisch gesehen wollte Margaret Sanger den farbigen Menschen und Bevölkerungsgruppen Schaden zufügen. Ihre ursprünglichen Grundlagen bleiben bis heute intakt und endemisch".

 

Planned Parenthood: „Gleicher Zugang zu medizinischer Versorgung für Minderheiten“ 

 

Die Antwort der Planned Parenthood Federation of America ließ nicht auf sich warten: „Schwarze Frauen sind frei, unsere eigenen Entscheidungen über unseren Körper und unsere Schwangerschaften zu treffen, und wollen und verdienen Zugang zu der besten verfügbaren medizinischen Versorgung. Jegliche Unterstellung, Abtreibung sei Völkermord an Schwarzen, ist beleidigend und infantilisierend. Die wirkliche Bedrohung für die Sicherheit, die Gesundheit und das Leben der schwarzen Gemeinden ergibt sich aus dem mangelnden Zugang zu einer qualitativ hochwertigen und erschwinglichen Gesundheitsversorgung, aus der Polizeigewalt und aus der Kriminalisierung der reproduktiven Gesundheitsversorgung durch die Anti-Abtreibungs-Opposition. Wir von Planned Parenthood vertrauen Schwarzen Frauen, die die Verantwortung für die Gesundheit, die Rechte und die körperliche Autonomie der Menschen in ihren Gemeinden tragen, und wir stehen ihnen zur Seite“, sagte Nia Martin-Robinson, Leiterin für „Black leadership and engagement“ bei Planned Parenthood. 

 

In seinem neuen „Reviving Radical“-Programm gibt Planned Parenthood einerseits seinen „Beitrag zum historischen reproduktiven  Schaden innerhalb der farbigen schwarzen Gemeinden“ zu, andererseits sieht die Organisation ihren Beitrag gegen Rassismus darin, ihre Angebote speziell für schwarze Gemeinden zu verstärken, um Ungleichheiten im Zugang zu beseitigen. Das Programm weist auf die „präventiven Dienste“ der Organisation hin, um gesundheitliche Disparitäten „zu schließen“. 

 

Mehrere schwarze Frauen wiesen jedoch gegenüber Fox News darauf hin, dass diese Bemühungen den systemischen Rassismus der Gründerin noch verstärken. „Marginalisierten einen Zugang zu ermöglichen, ist das, was sie irgendwie aufgreifen, weil sich das gut anhört“, sagte Cherilyn Holloway, Gründerin von Pro-Black Pro-Life. „Es gibt Schnapsläden“, die in unter Schwarzen „als Raubtiere angesehen werden“. In Bezug auf Abtreibungskliniken sagte sie: „Wir müssen anfangen, sie unter diesem Gesichtspunkt zu betrachten.“

 

Schwarze häufiger abgetrieben

 

Wie Lebensschützer wiederholt festgestellt haben, werden schon seit langem schwarze Kinder im Vergleich zu ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung unverhältnismäßig oft abgetrieben. Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) bestätigten diesen Trend im vergangenen November in ihrem jüngsten Bericht über das Jahr 2016. Trotz ihres geringeren Bevölkerungsanteils entfiel der größte Prozentsatz der Abtreibungen auf nicht-hispanische schwarze Frauen (38 Prozent), während nicht-hispanische weiße Frauen 35 Prozent bei den Abtreibungen 2016 ausmachten. 

 

Im Jahr 2018 gab es in den USA laut statista.com rund 60 Prozent Weiße, 18 Prozent Hispanics, 13 Prozent Schwarze und 6 Prozent Asiaten (die übrigen werden zu den Ureinwohnern gezählt).  

 

Auch laut dem Guttmacher Institute, das früher als Forschungszweig von Planned Parenthood gedient hatte, verzeichneten schwarze Frauen 2014 im Vergleich zu anderen Volksgruppen die höchste Abtreibungsrate (27,1 pro 1.000 Frauen im Alter von 15-44 Jahren). Das war fast dreimal so hoch wie die Rate der weißen Abtreibungen (10 pro 1.000 Frauen im Alter von 15-44 Jahren).

 

Planned Parenthood ist zwar der größte Abtreibungs-Anbieter in den USA, führte aber 2016-17 anscheinend weniger als die Hälfte aller Abtreibungen in den USA durch. So schätzte das Guttmacher Institut beispielsweise, dass 2017 insgesamt 862.320 Abtreibungen vorgenommen wurden. Planned Parenthood gab in seinem Geschäftsbericht für 2016-2017 an, 321.384 Abtreibungen vorgenommen zu haben, und 2017-2018 waren es 332.757. Daraus ging nicht hervor, wie viele ihrer jährlichen Abtreibungen an schwarzen Müttern vorgenommen werden. Die Organisation Susan B. Anthony List hat diese Information vor kurzem angefordert. 

 

Jedoch haben mehrere Analysen gezeigt, dass Planned Parenthood-Kliniken unverhältnismäßig häufig in oder um schwarze Viertel herum zu finden sind. Etwa 39 Prozent der Patienten sind Schwarze, wobei nach Angaben der Organisation die Hispanics noch zahlreicher vertreten sind. 

 

Ein Bericht des Life Issues Institute wies 2017 darauf hin, dass eine große Zahl neuer Planned Parenthood "Mega-Zentren" auf farbige Frauen abzielte. „Unsere Untersuchung ergab, dass alarmierende 88 Prozent (22 von 25 Zentren) farbige Frauen als Zielgruppe haben. Beunruhigenderweise zielen 80 Prozent auf schwarze Gemeinden, 56 Prozent auf hispanische/lateinamerikanische Viertel und 80 Prozent auf ein oder mehrere Colleges. Insgesamt sind 96 Prozent (24 von 25) der Mega-Zentren auf farbige Frauen, College-Frauen oder beide ausgerichtet.“
Aufgrund der Zahlen von 2010 waren laut dem Life Issues Institute 79 Prozent der Planned Parenthood-Abtreibungskliniken „in Fußweg-Distanz zu afroamerikanischen oder hispanischen Wohnvierteln“. 

 

Eine Studie aus dem Jahr 2016 hat die häufigsten Todesursachen unter Schwarzen, Weißen und Hispano-Amerikanern untersucht und gemessen, wie viel das die Bevölkerungsgruppen bei einer angenommenen Lebenserwartung von 75 Jahren gekostet hat. Induzierte Abtreibung kostete demnach Schwarzen 25.431.750 Jahre potenzielles Leben, Weißen dagegen 22.721.475 und Hispano-Amerikanern 15.479.100 Jahre.
Während Weiße häufiger an einer Summe anderer Ursachen starben, starben Schwarze häufiger an induzierten Abtreibungen. 

 

Jedoch verliert jede Bevölkerungsgruppe durch die induzierte Abtreibung im Vergleich zu anderen Haupttodesursachen viel mehr Lebensjahre. Weiße verlieren etwa 9 Millionen Jahre mehr als durch andere Todesursachen. Bei den Schwarzen waren es etwa 21 Millionen Jahre. Die Autoren stellten fest, dass die Todesfälle infolge von Abtreibung die Todesfälle infolge von Mord (eine der häufigsten Todesursachen in schwarzen Gemeinden) in den Schatten stellten.

 

Die Probleme bei Planned Parenthood spitzten sich letzten Monat zu, als der Zweig des Großraums New York seine Geschäftsführerin, Laura McQuade, entließ, nachdem sie sich über missbräuchliches Verhalten gegenüber schwarzen Mitarbeitern beschwert hatte. Einige Wochen später beschuldigte ein Brief von 350 derzeitigen und ehemaligen Mitarbeitern die Planned Parenthood Federation of America (PPFA) des „institutionellen Rassismus“. 

 

Warren sagte gegenüber Fox News, dass Margaret Sanger anscheinend das gleiche Ergebnis anstrebte, wie es Planned Parenthood im 21. Jahrhundert erreicht hat - nämlich eine Verringerung des Bevölkerungswachstums der Schwarzen.

 


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