16. August 2020 in Aktuelles
Pilgerreisen kommen langsam wieder in Gang, aber Aufruf, Mund-Nasen-Maske zu tragen - Waschritus noch nicht möglich.
Paris (kath.net/ KAP)
Im südfranzösischen Wallfahrtsort Lourdes findet am Samstag (15. August) zum Hochfest Mariä Himmelfahrt die bereits 147. französische Nationalwallfahrt statt - dieses Mal jedoch mit Corona-Schutzmaßnahmen: So sind alle Pilger dazu aufgerufen, eine Mund-Nasen-Maske zu tragen und den Sicherheitsabstand einzuhalten; zudem sind alle Versammlungen auf 5.000 Personen begrenzt, wie es auf der offiziellen Homepage von Lourdes heißt.
Neben zahlreichen Pilgern wird auch Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in Lourdes erwartet, dessen Besuch "Vatican News" angekündigte. Die "Nummer zwei" des Vatikans wird am katholischen Hochfest einen Gottesdienst feiern. Es ist das dritte Mal, dass der päpstliche Chefdiplomat nach Lourdes reist.
Aufgrund der Corona-Pandemie wurden in Lourdes Anfang März nicht nur die Bäder geschlossen, sondern auch der Heilige Bezirk. Das südfranzösische Marienheiligtum war damit erstmals in seiner Geschichte mehr als zwei Monate lang geschlossen. Nach der Schließung startet das Pilgerwesen nun langsam wieder. Große Menschenmassen, die der katholische Gnadenort normalerweise anzieht, sollen aber vermieden werden. Zu Beginn der Corona-Pandemie hatte die Schließung der Wasserbecken zu Protesten geführt.
Als Alternative zum üblichen Waschritus in Lourdes - dem Baden in Quellwasser - schuf der Wallfahrtsort einen neuen Pilgerweg entlang der Becken. An dessen Ende steht eine "Wasser-Geste", bei der Pilger das Lourdes-Wasser trinken und sich damit das Gesicht waschen können. "Allerdings kann man noch nicht in dem Wasser baden", zitierte "Vatican News" Pater Nicola Ventriglia, Wallfahrtskaplan in Lourdes. Die Öffnung der mit Quellwasser aus der Grotte gefüllten Becken sei aber ein Zeichen für die schrittweise Normalisierung der Situation, so der Wallfahrtskaplan.
Erste Marienerscheinung 1858
Lourdes gehört zu den berühmtesten Wallfahrtsorten der Welt. In dem südfranzösischen Städtchen soll 1858 dem damals 14-jährigen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous (1844-1879) insgesamt 18-mal Maria erschienen sein.
Jahr für Jahr reisen mehrere Millionen Pilger, darunter auch Zehntausende Kranke und Behinderte, nach Lourdes. Der kleine Ort mit seinen rund 14.000 Einwohnern verzeichnet nach Paris die zweithöchste Zahl an Hotelbetten und Übernachtungen in Frankreich. Mit dem langen Corona-Shutdown seit Frühjahr ist für das Wallfahrtswesen mit einem historischen Verlust von acht Millionen Euro für 2020 zu rechnen, teilten Verantwortliche mit.
Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten
© 2020 www.kath.net