25. August 2020 in Weltkirche
Bashar Warda, chaldäisch-katholischer Erzbischof von Erbil, hat der BBC vorgeworfen, in der Dokumentarsendung „Es war einmal im Irak“ die Notlage der verfolgten Christen und Jesiden übersehen zu haben.
Erbil (kath.net/pl) Die BBC habe in ihrer Dokumentarsendung „Es war einmal im Irak“ die verfolgten Christen und Jesiden „wegretuschiert“. Das kritisiert Bashar Warda, der chaldäisch-katholische Erzbischof von Erbil/Autonome Region Kurdistan/Irak. Darüber berichtet die in London basierte christliche-evangelikale Presseagentur „Christian Today“ anhand eines Berichtes in der britischen „Times“. Die Dokumentation bietet Zeitzeugenberichte von Irakern vom Fall Saddam Husseins bis zum Aufstieg des IS.
Erzbischof Warda schrieb in einem Brief an die BBC, Christen und weitere Minderheiten seien ihrer Stimme beraubt worden, dies sei für diese Gruppen „verletzend und richtet Schaden an“. Er stellte die Frage, warum in der Dokumentarserie die Erfahrungen religiöser Minderheiten, die durch den IS Vergewaltigung, Entführung und Ermordung erlitten haben, nicht berücksichtigt wurden.
„Wie kann das sein? Haben wir den Krieg und seine Folgen nicht wie unsere muslimischen Brüder und Schwestern erlebt?“, fragte der Erzbischof. „Verstehen Sie die Verfolgung, die wir in unserer Heimat erlitten haben? Verstehen Sie, dass Christen in diesem Land seit 2000 Jahren existieren, die Mandäer und Jesiden sogar noch länger? Zählt die Verfolgung, der Mord und die Vergewaltigung in unseren Minderheitengemeinschaften nicht? Sind unsere Erfahrungen mit der Invasion von 2003 ... irrelevant? Minderheitengemeinschaften haben sich bei unserer Verfolgung und unserem Leiden im Irak stimmlos gefühlt und fühlen sich weiterhin wegretuchiert durch eine … große BBC-Dokumentation. Dies verletzt und ist richtet Schaden an.“
Ein Sprecher der BBC verteidigte den Dokumentarfilm mit den Worten: „Diese hochgelobte Serie von preisgekrönten Produzenten behauptet nicht, eine endgültige Geschichte des Irak-Krieges oder seiner Bevölkerung zu bieten, sondern versucht, die Geschichten von Menschen von vielen Seiten dieser Konflikte zu erzählen – Zivilisten, Soldaten und Journalisten –, die es dem Publikum ermöglichen, die Auswirkungen des Krieges auf persönlicher Ebene zu verstehen und zu verstehen, wie es war, Schlüsselmomente zu überstehen.“
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