Pater Franziskus Jordan wird am 15. Mai 2021 seligsgeprochen

13. September 2020 in Chronik


Generaloberer gab Datum und Lateranbasilika in Rom als Ort der Seligsprechung des deutschen Salvatorianer-Ordensgründers bekannt


Wien (kath.net/KAP) Der deutsche Ordensgründer P. Franziskus Jordan (1848-1918) steht kurz vor der Seligsprechung. Wie der Generalobere P. Milton Zonta mitteilte, erfolgt die Feier für den Gründer der Salvatorianischen Gemeinschaften am 15. Mai 2021 in der Lateranbasilika in Rom, vorstehen wird ihr der Präfekt der Vatikan-Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal Giovanni Angelo Becciu. Nach der Seligsprechung sollen an wichtigen Wirkstätten des aus Baden-Württemberg stammenden Priesters wie in seinem Geburtsort Gurtweil, in Freiburg und Rom eine Reihe von Dankesfeiern stattfinden; Details dazu werden noch bekannt gegeben.

Der entsprechende Seligsprechungsprozess war bereits 1942 eingeleitet worden, zog sich aber wegen Unklarheiten immer wieder in die Länge. Papst Franziskus anerkannte am 19. Juni 2020 ein Ereignis im brasilianischen Jundiai als für den Akt notwendiges Wunder: Ein dort lebendes junges Paar aus der Laien-Vereinigung der Salvatorianer wurde 2014 von mehreren Fachärzten darüber informiert, dass ihr noch ungeborenes Kind an Skelettdysplasie, einer unheilbaren Knochenerkrankung, leidet. Nachdem die Eltern zu P. Jordan für ihr Kind beteten, kam es an dessen Todestag, 8. September, gesund zur Welt. Diese wunderbare Heilung sei von Gott auf die Fürsprache von P. Jordan gewirkt worden, befand der Vatikan.

Die österreichische Provinz des Ordens hatte im Juni hocherfreut auf das Grünlicht für die Seligsprechung reagiert und bezeichnete den Zeitpunkt der Bekanntgabe als Hoffnungszeichen während der Pandemie: "P. Jordan war in seinem Leben mit vielen Krisen konfrontiert, dennoch hat er niemals den Glauben und die Hoffnung aufgegeben und immer wieder voll Zuversicht Wege aus diesen Krisen gesucht und gefunden", erklärte Provinzial P. Josef Wonisch damals.

Soziales Leben aus dem Glauben erneuern

Johann Baptist Jordan, der später den Ordensnamen Franziskus Maria vom Kreuze annahm, stammte aus Gurtweil im Schwarzwald, das zur Erzdiözese Freiburg gehört. Nach seiner Priesterweihe am 21. Juli 1878 wurde er nach Rom geschickt, wo er den größten Teil seines Lebens verbrachte. 1881 gründete er die Gesellschaft des Göttlichen Heilandes (Salvatorianer) mit dem Ziel, das soziale Leben vom Glauben her zu erneuern. Sieben Jahre später folgte die Gründung des weiblichen Zweigs, der Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Heiland (Salvatorianerinnen).  Dem Salvatorianerorden gehören heute weltweit rund 2.000 Frauen und Männer in 40 Ländern an. P. Jordan organisierte auch Gruppen von Laien, um sie für die Verkündigung der Kirche auszubilden. Er starb am 8. September 1918 in Tafers in der Schweiz.

Das Aufgabengebiet der Salvatorianer ist weit und reicht von Schulen, Pfarren, Erziehung, der Leitung von Exerzitien oder dem Einsatz in Spitälern und in der Mission bis hin zur Seelsorge für Familien, Militär und Künstler. Die Zusammenarbeit mit Laien wird großgeschrieben.

In Österreich errichtete der männliche Ordenszweig 1892 in Wien-Favoriten (Pfarre Christus am Wienerberg) die erste Niederlassung, weitere Einsatzorte sind heute die Wiener Michaelerkirche, wo sich das Provinzialat befindet, die Pfarren Mistelbach, Hüttendorf, Eibesthal und Paasdorf, sowie Margarethen/Moos, Gallbrunn, Sarasdorf und Trautmannsdorf (alle NÖ.) sowie das Grazer Unfallkrankenhaus und Landeskrankenhaus. Auch die Pfarre Elisabethstadt im rumänischen Temeswar gehört zur österreichischen Ordensprovinz, die rund 40 Patres und Brüder umfasst.

Zur österreichischen Ordensprovinz der Salvatorianerinnen gehören 81 Frauen in Wien, Linz, Mariazell, Pitten/Schwarzau und Kalwang sowie in Budapest. Einzelne Schwestern der Provinz leben auch in Nazareth und in einer kleinen Gemeinschaft in Palästina, während die Österreicherin Sr. Brigitte Thalhammer derzeit die Generalökonomin des Ordens in Rom ist. Auch die Autorin Sr. Melanie Wolfers gehört zur Ordensgemeinschaft, die sich in Österreich u.a. für ihren vehementen Einsatz gegen Menschenhandel einen Namen gemacht hat und mehrere Spitäler wie etwa das Wiener St. Josef Krankenhaus führt.


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Archivfoto Pater Jordan (c) Joachim Schäfer/Ökumenisches Heiligenlexikon/gemeinfrei


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