Kardinal: Überleben der Christen im Heiligen Land "größte Sorge"

13. September 2020 in Weltkirche


Vatikanischer Kurienkardinal Sandri: Nahost-Christen von Corona-Folgen sowie Gewalt und Spannungen bedroht - Heilig-Land-Kollekte am Sonntag für Solidarität nutzen


Rom (kath.net/KAP) Der Vatikan hat sich sehr besorgt um das Überleben der Christen im Heiligen Land geäußert. Im Interview der italienischen Nachrichtenagentur SIR (Freitag) klagte der Leiter der vatikanischen Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri (Archivfoto), angesichts drastisch gestiegener Corona-Infektionszahlen in Israel über "immer größere Sparmaßnahmen". Der Notstand in der Region dauere an; es gebe täglich Nachrichten über Ansteckungen, Todesfälle und Krankenhausaufenthalte. Hinzu komme "eine große wirtschaftliche und soziale Krise".

Sandri äußerte sich mit Blick auf die für Sonntag (13. September) geplante Heilig-Land-Kollekte in der katholischen Weltkirche. Sie findet in Österreich normalerweise in den Gottesdiensten am Palmsonntag, in anderen Ländern am Karfreitag statt; wegen der Pandemie war dies in diesem Jahr nicht möglich.

Die Kollekte, betonte der Kardinal, sei die wichtigste Grundlage für den Fortbestand des christlichen Lebens an den Heiligen Stätten. Die Christen in dem Gebiet seien nicht nur wegen Corona bedroht, sondern nicht zuletzt durch "Kriege, Spannungen, Terrorismus und Verfolgung". Es sei legitim zu fragen, "ob der christliche Glaube in dieser Region, in der Jesus selbst wandelte und wirkte, überleben wird".

Sandri lud alle Gläubigen ein, die Spendensammlung für das Heilige Land zu nutzen, um sich auf eine Pilgerreise in Gedanken und Gebet zu begeben. Eine solche Geste sei ein wichtiges Zeichen der Solidarität.


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