Taiwan: China-Abkommen gefährdet Beziehungen mit Vatikan nicht

19. September 2020 in Aktuelles


Außenministerium-Sprecherin verweist auf Vatikan-Zusicherung, wonach Abkommen mit Peking rein pastoral, nicht diplomatisch ist.


Taipeh (kath.net/ KAP)

Nach Aussage der Regierung von Taiwan wird ein erneuertes Abkommen zwischen der Volksrepublik China und dem Vatikan keine Auswirkungen auf die Beziehungen des Heiligen Stuhls zu Taipeh haben. Wie eine Sprecherin des Außenministeriums in Taipeh laut Medienberichten (Dienstag) sagte, habe der Vatikan mehrfach zugesichert, das Abkommen sei rein pastoral, nicht diplomatisch. Die diplomatische Anerkennung Taiwans durch den Vatikan, die bislang von keinem europäischen Staat geteilt wird, bleibe bestehen.

 

Einzelne Experten hatten vermutet, mit dem erneuerten Abkommen zwischen dem Vatikan und Peking zur Ernennung von Bischöfen wolle die Volksrepublik beim Papst auch die Aufgabe der diplomatischen Beziehungen zu Taipeh erreichen. Andere widersprachen: Dies sei für Peking ein ganz anderes Thema.

 

Der Heilige Stuhl hat mit der Republik China, wie Taiwan offiziell heißt, seit 77 Jahren formale diplomatische Beziehungen. Taipeh und der Vatikan haben auch Botschafter ausgetauscht. Dagegen sind die diplomatischen Beziehungen mit der Volksrepublik China seit 1951 unterbrochen, nachdem die kommunistischen Machthaber damals sämtliche ausländischen Geistlichen des Landes verwiesen hatten.

 

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